Page 47 - 23.Auktion

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Los 202
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Societeit der Plantagien Beekenhorst
en Egmond
Amsteldam, 01.04.1791, Aandel über
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1/370stel, #260, 42,1 x 26,5 cm, schwarz,
beige, DB, Knickfalten quer, OU.
Während
oftmals Obligationen aus Surinam ange
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boten werden, sind Aktien sehr rar!
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Die Plantagen Beekenhorst und Egmond
befanden sich am Fluss Commewyne in
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Surinam.
Mindestgebot / minimum bid:
270 !
Los 203
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South Sea Company - Governor and
Company of Merchants of Great
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Britian Trading to the South Seas
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and other Parts of America
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30.07.1723, Power of Attorney, 36,5 x 22,2
cm, schwarz, beige, Knickfalten mit Einris
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sen, eine hinterlegt, Randschäden, grandioses
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Wappen, rotes Lacksiegel,
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Original-Signa
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tur Sir Thomas Lyttelton. Thomas Lyttel
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ton (1686-1751) war von 1721-1734 Mit-
glied des Parlaments von Worcestershire.
Im August 1711 wurde die South Sea Com
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pany gegründet. Das Gründungskapital
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schoss die Gesellschaft dem englischen Staat
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als Kredit vor und erhielt im Gegenzug zahl
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reiche Privilegien für den Handel mit Süda
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merika. Dort war bisher Spanien die vorherr
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schende Macht. In den ersten beiden Jahren
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nahm die South Sea Company allerdings
nur sechs Prozent Zins vom Staat ein. 1713
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erwarb die Firma dann die von Frankreich
im Frieden von Utrecht gewährte Asiento
vom englischen Staat. So durfte die South
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Sea Company jährlich 4.800 Sklaven in die
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spanischen Kolonien Südamerikas liefern.
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Das Geschäft und der Aktienkurs kamen
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dadurch langsam in Fahrt. Der Kurs bewegte
sich zuvor lange Zeit bei 75 bis 80 Prozent.
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Zur richtigen Hausse setzten die Aktienkur
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se allerdings erst Anfang 1720 an, als bekannt
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wurde, dass die South Sea Company weitere
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Staatsschulden übernimmt. Gleichzeitig ließ
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sie sich das Recht einräumen, das Kapital so
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oft zu erhöhen, wie sie wollte. Zudem war
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sie bei der Wahl des Ausgabepreises frei.
Der Kurs zog in den folgenden Monaten auf
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mehr als 300 Prozent an. Es folgten weitere,
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sehr erfolgreiche Aktienemissionen. Anfang
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Juli 1720 kletterte der Kurs auf 800 Prozent.
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Noch im gleichen Monat wurde eine Mega-
Emission von fünf Millionen zum sagenhaf
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ten Kurs von 1.000 Prozent durchgeführt.
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Das London Journal schrieb damals: „Das
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Getümmel unserer Schaumschläger an der
Börse ist diese Woche so groß gewesen, dass
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es alle bisher gekannten Ausmaße übertraf.
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Es war nur noch ein Rennen von einem Kaf
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feehaus zum anderen, von einer Taverne zur
nächsten, um Aktien zu zeichnen, zu unter-
schreiben, ohne die Prospekte zu prüfen. Der
allgemeine Ruf lautete: Lasst uns um Gottes
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Willen zeichnen und unterschreiben, es ist
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ja gleichgültig, was!“ Im Windschatten der
Südsee-Gesellschaft wurden weitere Unter
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nehmen gegründet. Max Wirth hat in seinem
1874 erschienenen Buch „Die Geschichte der
Handelskrisen“ insgesamt 202 Gründungen
ausgemacht. Doch zurück zur South Sea
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Company: Bei Kursen um 1.100 Prozent
wurde im Juli 1720 die Luft dünn. Die ersten
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Verkäufer traten auf den Plan. Bereits einen
Monat nach dem Top hatte das Papier ein
Drittel an Wert verloren. Zwei Monate später
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stand es gar bei nur noch einem Zehntel sei
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nes Rekordstandes. Mit Krediten arbeitende
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Spekulanten wurden unter ihren Schulden
begraben, diverse Banken stellten ihre Zah
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lungen ein, und selbst die Bank von England
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geriet in Schwierigkeiten. Es war das erste
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Mal - und wie der Neue Markt erneut unter
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Beweis gestellt hat, auch nicht das letzte Mal
in der Geschichte -, dass große Teile der
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Bevölkerung Hab und Gut im Spekulati
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onsrausch verloren. Die Südsee-Gesellschaft
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überlebte dank Sanierungsmaßnahmen die
Spekulationsblase noch bis 1853.
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Mindestgebot / minimum bid:
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1.200 !
Los 204
EF-
Stad Amsterdam
Amsterdam, 01.03.1791, 3,5 % Obligation
über 1.000 Gulden, #3978, 31,5 x 20 cm,
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schwarz, weiß, DB, durch Ausschnitt ent-
wertet, Druck auf Büttenpapier,
absolute
Rarität!
Die Stadt verdankt ihremNamen demDamm
in der Amstel. Anfang des 13. Jahrhunderts
erhielt Amsterdam von damaligen Landes
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herrn die Stadtrechte verliehen. Sie wurde
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1369 Mitglied der Hanse. Nachdem im Jahr
1580 Spanien sich Portugal einverleibt hatte,
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waren die nördlichen Niederlande gezwun
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gen selbst nach Indien zu fahren. Die ersten
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Fahrten waren ein gigantischer Erfolg. Schon
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bald wurden überall im Land Pläne für
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neue Schiffsfahrten nach Indien geschmiedet.
Hieraus entstand 1602 die Vereinigte Ost
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indische Compagnie - deren Aktie aus dem
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Jahr 1606 noch heute als das älteste Histo
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rische Wertpapier gilt. Amsterdam - die
Geburtsstätte der Aktiengesellschaft!
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Mindestgebot / minimum bid:
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1.000 !
Los 205
VF
Stad Middelburg in Zeeland
Middelburg, 24.11.1784, Duplicaat einer 3,5
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% Obligation über 100 Gulden, #441, 31,8
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x 19,8 cm, schwarz, beige, Knickfalten quer
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mit Einrissen, Druck auf Büttenpapier.
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Mindestgebot / minimum bid:
500 !
Los 206
EF
Triester Handels-Compagnie (Société
du Commerce d’Asie & d’Afrique &c.)
p g ( p g (
Antwerpen, 01.10.1781, Aktie über 1.000
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Gulden, #589, 34,2 x 20,9 cm, Büttenpapier,
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Rand ungleichmäßig, OU, Original-Signatu
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ren Charles de Proli und Guilleaume Bolts.
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Es gibt mindestens drei verschiedene Was-
serzeichen auf der Triester Handels-Com
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pagnie (hier: Wappen).
Triest hatte, nachdemes zusammenmit Fiume
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vom Kaiser Karl VI. zum Freihafen erklärt
wurde, eine große Bedeutung für den Han-
del der Habsburger. Da diesen der Zugang
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zu den Meeren über die Österreichischen
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Niederlande versagt blieb, sollte Triest zum
Stützpunkt für den Ostindienhandel werden.
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1775 erhielt Guilleaume Bolts von Kaiserin
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Marie Theresia die Erlaubnis, in Triest eine
ostindische Handelskompagnie zu gründen.
1781 gab man mit großem Erfolg die ersten
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Aktien aus. Direktor wurde der berühmte
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Antwerpener Kaufmann Charles de Proli
(Sohn des Gründers der Kaiserlich Indischen
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Compagnie), der auch an der Assekuranz
von Antwerpen beteiligt war. Das Unterneh
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men scheiterte aber schließlich am Wider
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stand der Franzosen und Engländer sowie
der missglückten China-Expedition, welche
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die Gesellschaft in die Zahlungsunfähigkeit
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stürzte. Die Triester Handels-Compagnie
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ist als letzte große Kolonialgesellschaft der
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Habsburger in die Geschichte eingegangen.
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Die auf Büttenpapier gedruckte Aktie ist im
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Original vom Grafen Charles de Proli sowie
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