Page 45 - 23.Auktion

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45
Los 190
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Canal de Richelieu
Paris, 09.05.1753, Aktie, #5976, 35 x 24,2 cm,
schwarz, beige, Büttenpapier, kleine Rand-
schäden, schöne Vignette.
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Das Unternehmen wurde 1751, unterstützt
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von König Ludwig XV., gegründet. Geplant
war ein Kanal durch die Provence um das
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Mittelmeer mit dem Atlantik zu verbinden.
Seinen Namen erhielt das Projekt durch den
Kardinal Richelieu. Der Bau des Kanals stell
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te sich jedoch schwieriger heraus als geplant,
da die Gelder bei weitem nicht ausreichten.
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Mindestgebot / minimum bid:
400 !
Los 191
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Colonie St. Croix in America
Amsterdam, 01.02.1770, 6 % Obligation
über 1.000 Gulden, #B8, 31,7 x 20,2 cm,
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schwarz, beige, Knickfalten, gebräunt, OU.
Saint Croix ist die größte und bevölkerungs
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reichste Insel der in der Karibik (Kleine
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Antillen) gelegenen Amerikanischen Jung-
ferninseln. Die Wirtschafts wurde von der
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Zuckerrohrproduktion dominiert.
Mindestgebot / minimum bid:
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300 !
Los 192
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Füssen: Mathias Schober Prior
Füssen, 1577, 5 % Obligation über 1.500
Gulden Rheinisch, o. Nr., 27 x 44 cm, ver
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färbt, Knickfalten, in Holz gefasstes Wachs-
siegel, handschriftlich, Transkription liegt
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bei.
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Mathias Schober Prior lieh sich für zwei
Jahre vom Fürstlichen Bayerischen Pfleger
zu Schongau, Dionisius von Schellenberg
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zu Kißlegg, den Betrag von 1.500 Gulden
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Rheinisch.
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Mindestgebot / minimum bid:
400 !
Los 193
EF
„Herren Banchieri“
Nürnberg, 07.01.1755, Schuldschein über
580 Gulden, o. Nr., 10 x 19,3 cm, schwarz,
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weiß, Büttenpapier, Siegel.
Die Banchieris hatten wohl ein Bankhaus in
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Nürnberg und waren Wechselhändler.
Mindestgebot / minimum bid:
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200 !
Los 194
EF/VF
Hochdeutsche Jüdische Gemeinde
(Hoogduytsche Joodsche Gemeente)
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Rotterdam, 25.03.1800, 2,5 % Obligation
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über 300 Gulden, o. Nr., 31 x 19,5 cm,
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schwarz, beige, Druck auf Büttenpapier,
handschriftlich, Knickfalten, sonst EF, mit
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Transkription.
Mindestgebot / minimum bid:
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400 !
Los 195
EF/VF
Kaiserlich Indische Compagnie
Antwerpen, 13.08.1723, Gründeraktie
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über 1.000 Gulden, #2510, 31,7 x 19,7 cm,
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schwarz, weiß, gebräunt, herrlicher Kup-
ferstich mit Wappen, die Summe von 1.000
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Gulden wurde in vier Raten á 250 Gulden
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eingezahlt, was auf der Aktie dokumentiert
ist,
Original-Signaturen, unter anderem
von Pietro de Proli. Sensationelle Entde
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kung: Es gibt mindestens drei verschiedene
Wasserzeichen bei den Papieren der Kaiser
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lich Indischen Compagnie. Im vorliegen
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den Fall ist dies ein großes, auf dem Kopf
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stehendes Wappen.
Die Gesellschaft ist die älteste und bedeu
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tendste AG aus der Zeit der Habsburger
Monarchie. 1723 errichteten reiche flämi
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sche Kaufleute auf Initiative des Kaiser Karl
VI., der eine eigenständige Kolonialpolitik
etablieren wollte, die Kaiserlich-Indische
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Compagnie. Die Firma wurde auf 30 Jahre
gegründet und erhielt das Recht, Handel
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mit Ost- und Westindien zu betreiben. Das
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Kapital wurde auf 6.000 Aktien á 1.000
Gulden verteilt und war binnen weniger
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Stunden gezeichnet. Recht schnell arbeitete
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die Gesellschaft erfolgreich und rief so die
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Mächte auf den Plan, die das Handelsmo
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nopol auf den Weltmeeren sicher wägten:
England, Holland und Frankreich. Die Län
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der verlangten die Einstellung der Gesell
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schaft und drohten mit Krieg. Nach den
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Kongressen in Cambrai (1724) und Soisson
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(1728) wurde die Gesellschaft 1731 durch
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den Vertrag zu Wien aufgelöst. Die drei
Handelsmächte erklärten sich im Gegenzug
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bereit, die „pragmatische Sanktion“ anzuer
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kennen, womit der Thron der Habsburger
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für Maria Theresia frei wurde. Ein äußerst
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erfolgreiches Unternehmen ist so Opfer der
Politik geworden. Das historisch bedeutende
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Papier ist mit einer Kupferstichvignette, die
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das Wappen der Gesellschaft zeigt, gestal
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tet. Dieses wird durch den doppelköpfigen
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Adler, das Emblem der Habsburgermonar
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chie, gekrönt.
Mindestgebot / minimum bid:
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500 !
Los 196
EF/VF
Kongelige octroierede almindelige
Brand-Assurance Compagnie (König
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lich-Privilegierte Allgemeine Brand-
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Assekuranz von Kopenhagen)
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11.12.1798, Aktie über 100 Reichstaler, Serie
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A, #1248, 34,2 x 20,8 cm, DB, schwarz, weiß,
diverse Stempel, zwei Entwertungslöcher.
Das Papier war bis 1987 gültig!
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Nach dem großen Brand von Kopenhagen
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im Jahr 1795 suchten viele Kaufleute und
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Privatpersonen nach der Möglichkeit, sich
künftig gegen ähnliche Brandschäden zu ver
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sichern. So ist 1798 auf Anordnung des däni
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schen Königs Christian VII. die obige Gesell
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schaft gegründet worden. Das Aktienkapital
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wurde auf 500.000 Reichsthaler festgelegt,
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wobei die Aktien lediglich mit 20 Prozent
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eingezahlt werden mussten. Die Zeichnung
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wurde in den Städten Kopenhagen, Oslo,
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Bergen, Trondheim aber auch in Altona und
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Flensburg eröffnet und war außerordent
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lich erfolgreich. Selbst die Mitglieder des
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dänischen Königshauses übernahmen einen
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Großteil der Aktien. Das Unternehmen, im
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Börsenjargon der Zeit _Almindelige_ (All-
gemeine) genannt, wirtschaftete vom ersten
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Jahr an ungewöhnlich erfolgreich und konn
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te so auch problemlos sein Kapital, das sich
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bereits bis 1813 verdoppelt hatte, erhöhen.
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Den Staatsbankrott von 1813 überstand die
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Gesellschaft fast unbeschadet wie auch den
Krieg um Schleswig sowie die beiden Welt-
kriege. Bis heute hat das Unternehmen prak
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tisch ohne Unterbrechung Dividenden zah
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len können, die oft weit über zehn Prozent
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lagen. 1891 fusionierte die Allgemeine mit
der ebenfalls im 18. Jahrhundert gegründeten
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Königlichen Brandversicherung von Kopen
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hagen. Die alten Aktien der Allgemeinen
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wurden mit dem Zusatzvermerk _Serie A_
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gestempelt, die Altaktionäre der Königlichen
erhielten die neuen Aktien der Allgemeinen
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mit der Bezeichnung _Serie B_. Mit der
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Währungsumstellung von Taler auf Kronen
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war der Nennwert der Aktien inzwischen
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geändert worden. Er lautete auf 620 Kronen
für die Serie A und 800 Kronen für die Serie
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B. Später fusionierte die Gesellschaft mit
der Königlichen Lebensversicherung. Mitte
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der 80er Jahre wurde der gesamte däni
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sche Aktienhandel auf stückelosen Verkehr
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umgestellt. Seither sind die restlichen noch
verbliebenen Gründeraktien der Königlich-
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Privilegierten Allgemeine Brand-Assekuranz
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von Kopenhagen eingezogen und vernichtet
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worden. Die wenigen Aktien, die der Ver
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nichtung entgangen sind, stammen aus dem
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Archiv eines Unternehmens, das an der All
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gemeinen beteiligt war. Eine Sensation sind
auch die zahlreichen Übertragungsvermerke:
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Sie sind auf den Innenseiten sowie auf der
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Rückseite angebracht. Der letzte stammt
vom 25.11.1987! Es ist erstaunlich, wie ein
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Papier, das 189 Jahre im Umlauf war und
entsprechend häufig umgeschrieben wurde,
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eine derart gute Erhaltung aufweist!
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Mindestgebot / minimum bid:
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550 !
Los 190
Los 192
Los 193
Los 195
Los 194
Los 196