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„In jeder Niederlage liegt auch eine Chance“
Als die amerikanische Investmentbank Leh
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man Brothers im Jahr 2008 Insolvenz anmel-
den musste, war dies zweifelsohne eine herbe
Niederlage. Nicht nur für Investoren und
Kleinanleger. Es war vielmehr eine Niederla
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ge für das komplette Finanzsystem, welches
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sich und damit verbunden auch ganze Wirt
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schaftszweige und Volkswirtschaften alsbald
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in einer großen Krise wiederfand.
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Über deren Folgen und Ausmaß erfährt man
in den Medien Tag für Tag mehr, als einem
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manchmal lieb ist. Weitaus angenehmer sind
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jedoch die Perspektiven, die sich für die
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Liebhaber von Historischen Wertpapieren
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ergeben haben. Immerhin barg das Lehman-
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Archiv das eine oder andere Schätzchen,
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welches wir Ihnen nun in dieser Katego-
rie (Los 76 bis 116) präsentieren können.
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Nutzen Sie diese einmalige Chance!
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Los 76
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Finanziers und Philanthropen
Sie sind „Freunde der Menschen“: Philan
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thropen fördern und unterstützen mit jenem
Kapital, welches Sie im Laufe ihres Lebens
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mit harter Arbeit und geschicktem Taktie
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ren verdient haben – und geben damit ein
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Stück ihres Wohlstands an die Gesellschaft
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zurück. Oft sind es ihre cleveren Invest-
ments, die sie letztlich erst in diese Lage ver-
setzt hatten. Dass diese wichtigen Personen
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zumeist Unternehmenslenker sind und/oder
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im Finanzbereich verankert sind, verwun-
dert nicht.
Die Kollektion besteht aus 62 Zertifikaten
und zeigt am Beispiel des Bankhauses Kuhn,
Loeb & Co. all diese Zusammenhänge vor
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bildlich auf. Das Bankhaus Kuhn, Loeb
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& Co. ging 1977 in Lehman Brothers auf.
Es handelt sich dabei um eine sicherlich
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einmalige Zusammenstellung, zumal viele
der Wertpapiere noch nicht im Markt gewe
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sen sein dürften. Auf den ersten Blick sehr
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unscheinbare Titel bergen oft interessan-
te Details und Hintergründe - und lassen
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mitunter viel Raum für Fantasie. In ihrer
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Gesamtheit geben sie durch die chronolo-
gische Aufarbeitung Einblicke in verschie
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denste Konstellationen der Finanzbranche
und mit dieser in Verbindung stehenden
Personen und Unternehmen.
Nachfolgend finden Sie Informationen zu
den handelnden Personen und zu den enthal
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tenen Wertpapieren.
Mindestgebot / minimum bid:
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5.000 !
Kuhn, Loeb & Co.
Kuhn, Loeb & Co. war eine amerikanische
Investmentbank. Sie wurde 1867 von Abra-
ham Kuhn und Salomon Loeb gegründet,
wobei Loeb das Startkapital beisteuerte. Mit
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dem wachsenden wirtschaftlichen Erfolg tra
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ten schon bald weitere Partner in die Bank
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ein. Einer von ihnen war der Deutsche Jakob
Heinrich Schiff, den Kuhn aufgrund seiner
Kenntnisse und seiner Verbindungen auf
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dem deutschen Finanzmarkt angeworben
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hatte. Handelte das Unternehmen zu Beginn
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hauptsächlich mit Staatsanleihen, so konnte
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nun viel deutsches Kapital für aufstrebende
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US-amerikanische Unternehmen angezogen
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werden. Unter Schiffs Führung – Kuhn
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ging nach dem Tod seiner Frau (1869) nach
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Deutschland zurück und war noch bis 1887
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beteiligt, während sich Loeb aufgrund Schiffs
aggressiveren Unternehmensstils aus der
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aktiven Geschäftsführung zurückzog und
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bis 1899 nur noch als Kommanditist in der
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Bank blieb – wuchs Kuhn, Loeb & Co. um
die Jahrhundertwende schließlich zu einer
der einflussreichsten Investmentbanken in
den USA heran.
Es profitierten insbesondere US-Eisenbahn-
unternehmen. So ermöglichte das Bankhaus
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unter anderem Edward Henry Harriman die
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Kontrolle über die Union Pacific Railroad
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zu gewinnen sowie der von John Pierpont
Morgan und James Jerome Hill beherrschten
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Great Northern Railway im Kampf um die
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Übernahme von Northern Pacific Railroad
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Paroli zu bieten. Aber auch in anderen Wirt-
schaftsbereichen wurden stark wachsende
Unternehmen wie zum Beispiel Western
Union oder die Polaroid Corporation unter
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stützt, wodurch die Bank auch hier zu einem
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der bedeutendsten Konkurrenten von J.P.
Morgan & Co. wurde.
Nach dem Tod von Schiff im Jahr 1920,
wurde das Bankhaus von Otto Hermann
Kahn und Felix M. Warburg geführt. Es
gab in den folgenden Jahren zudem eine
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Reihe von namhaften Partnern. Dies waren
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zunächst überwiegend Nachfahren der Fami-
lien Kahn, Schiff und Warburg, aber auch
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andere Personen wie zum Beispiel Jerome J.
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Hanauer und Benjamin Buttenwieser.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg verschlechter
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te sich die Wettbewerbsposition der Bank
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allmählich. Man konnte mit der sich schnell
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wandelnden Investmentbank-Industrie nicht
mehr mithalten. 1977 sah sich Kuhn, Loeb &
Co. schließlich gezwungen, mit der Invest-
mentbank Lehman Brothers zu fusionieren.
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Die handelnden Personen
Salomon (Solomon) Loeb (1828-1903)
Aus einer jüdischen Familie in Worms stam-
mend wanderte Salomon Loeb 1849 in die
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USA aus. In Cincinnati hatten Verwandte
seiner Mutter mit Abraham Kuhn einen
Textilgroßhandel gegründet. Insbesondere
die Belieferung der Unionsarmee während
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des Amerikanischen Bürgerkriegs ließ das
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Unternehmen florieren. Nachdem beide
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Partner auch mit dem Finanzierungsgeschäft
vertraut waren, gründeten Kuhn und Loeb
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nach dem Ende des Bürgerkriegs (1867) in
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New York die Investmentbank Kuhn, Loeb
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& Co., wobei Loebs Vermögen von US-$
600.000 das Startkapital bildete.
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Jakob (Jacob) Heinrich Schiff (1847-1920)
Schiffs Aufstieg gingen wechselhafte Zeiten
voraus: So war er 1865 schon einmal in die
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USA emigriert und hatte sich dort mit seiner
Brokerfirma „Budge, Schiff & Company“ als
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Wertpapierhändler versucht. Mangels wirt
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schaftlichen Erfolgs kehrte Schiff – inzwi
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schen US-Bürger – 1872 jedoch wieder nach
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Deutschland zurück. Inwiefern 1875 dann
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seine Heirat mit Therese Loeb, einer Tochter
von Salomon Loeb, die Karriere beflügelt
hat, bleibt der Fantasie überlassen.
Berühmt wurde Schiff insbesondere durch
Das Lehman-Erbe
The Lehman Heritage
Benjamin J. Buttenwieser
John Mortimer Schiff
Gilbert Wolff Kahn
Frederick Marcus Warburg
Jerome J. Hanauer
Mortimer Loeb Schiff
Felix Moritz Warburg
Otto Herrmann Kahn
Jacob Heinrich Schiff
Abraham Kuhn
Salomon Loeb
Zeit im Unternehmen
Partner bei Kuhn, Loeb & Co. im zeitlichen Ablauf von 1867 bis 1949