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Bericht zur 50. Präsenzauktion

Spitzenstücke hart umkämpft

Die 50. Auktion des Historischen Wertpapierhauses wurde von der Presse mit zahlreichen Ankündigungen und Berichten begleitet. Im Fokus der Berichterstattung standen die Highlights der Auktion: Der Kux des Ilmenauer Kupfer- und Silberbergwerks mit Goethe-Signatur sowie die älteste deutsche Aktie. Spiegel Online, die Welt, RTL und zahlreiche weitere deutsche Zeitungen und Online-Portale kündigten die Spitzenstücke an. Ein weiteres Highlight, die "Ottomanen"-Sammlung von Ulrich Drumm, wurde sogar von der türkischen Zeitung Milliyet angekündigt.

Die Berichterstattung lockte diesmal auch einige Neusammler an, so dass sich ein spannender Auktionstag entwickelte. Die traditionell zu Beginn der Auktion aufgerufenen Papiere aus Asien und Amerika waren rege gefragt. Besonders hervorzuheben ist dabei Los 34, eine Aktie der Lehman Brothers Holding. Just am Auktionstag jährte sich die Pleite der US-Investmentbank zum zehnten Mal. Das Bietgefecht zwischen einem im Saal anwesenden Sammler und einem Online-Bieter entschied letzterer bei 475 Euro für sich.

Historische Wertpapiere aus Europa sowie deutsche Papiere aus der Zeit vor 1948 taten sich wie zuletzt oft recht schwer. Einzig die süddeutschen Raritäten machten eine Ausnahme. Die zahlreichen seltenen Papiere, die aus drei alten Sammlungen stammten, erfreuten sich reger Nachfrage. Hervorzugeheben ist hier der Pforzheimer Bankverein (Los 278): Ausgerufen mit 300 Euro, kletterte die Aktie auf 950 Euro.

DM-Papiere erfreuten sich einer gewohnt lebhaften Nachfrage. Besonders heraus sticht dabei das kleine Special Fußball: Hier wurden bis auf drei Lose alle Papiere versteigert. Interessant daran ist, dass viele dieser Papiere nicht von heimischen, sondern von internationalen Sammlern gesucht werden. Die ausgedehnten Auslandsreisen der Bundesligaclubs tun hier sicher ihr Übriges.

Vor der Versteigerung der 50 Highlights stand die Verleihung des diesjährigen Journalistenpreises auf dem Programm. Der von der Scripovest AG und der HWPH AG ausgelobte Preis ist mit 500 Euro dotiert. Preisträger 2018 ist Erik Meyer mit seinem Buch "Wogau & Co. - Das größte deutsche Handelshaus im russischen Zarenreich". 1827 brach Maximilian von Wogau aus Frankfurt nach Moskau auf, um sein Glück zu suchen. Er machte dort eine Karriere vom Laufburschen zum Multimillionär. Sein Imperium wird zum größten und reichsten deutschen Handels- und Industriekonzern in ganz Russland. Von vielen Gesellschaften des Wogau-Konzern sind Historische Wertpapiere im Sammlermarkt bekannt.

Journalistenpreis Historische Wertpapiere und Finanzgeschichte 2018
Von links: Volker Malik (Scripovest AG), Erik Meyer, Matthias Schmitt (HWPH AG)

Bei der anschließenden Versteigerung der 50 Highlights standen die in der Presse besprochenen Papiere dann im Fokus. Bei der 1754 ausgegebenen Aktie (Los 649) der Preussisch Bengalischen Compagnie, der ältesten Aktie Deutschlands, setzte sich der im Saal anwesende Sammler Rüdiger K. Weng gegen einen Internetbieter erfolgreich durch. Der Hammer fiel bei 15.500 Euro. Als nächstes Los folgte der Goethe-Kux (Los 650). Das Stück ersteigerte ein Privatsammler, der sein Gebot zuvor schriftlich platziert hatte, zu 21.000 Euro. Auch bei den folgenden Losen entwickelten sich sehr lebhafte Bietgefechte – meist zwischen Saal- und Internetbietern. Ein Schuldschein der Gesellschaft deutscher Republikaner (Freiwilliges Anlehen zu Gunsten der deutschen Republik) kletterte von 1.200 auf 3.500 Euro.

Beim Cover-Stück des Highlight-Kataloges, der Aktie der Long Dock Company mit Signaturen von Jay Gould and Jim Fisk, entwickelte sich ein harter Kampf zwischen zwei Saalbietern. Am Ende sicherte sich Rüdiger K. Weng auch dieses Spitzenstück zu 15.000 Euro. Ulrich Drumms Sammlung "Ottomanisches Kaiserreich und Türkei - Aktien und Anleihen" ging nach einem kurzen Bietgefecht für 20.500 Euro an einen Internetbieter. Das längste Bietgefecht des Tages entwickelte sich jedoch um das jüngste Papier des Highlight-Kataloges: Eine 1983 ausgegebenen BASF-Aktie mit einem Nominalwert von 40 Millionen DM kletterte von 600 auf 2.100 Euro. Hier behielt das Internet die Oberhand gegenüber einem Saal- und gegenüber zahlreichen Schriftbietern.

Nachdem mit Lehman Brothers bereits die größte Pleite der Neuzeit ordentlich gefragt war, ging es auch bei der größten Pleitebank des Zarenreichens (Los 694) heiß zur Sache. Ein Saalbieter und ein Telefonbieter lieferten sich einen Wettstreit um das bisher unbekannte Stück der Banque de Commerce de Cronstadt - mit dem besseren Ende für den Saalbieter. Ausgerufen mit 2.000 Euro kletterte das Stück auf 8.000 Euro. Die zum Abschluss der Auktion angebotenen Wertpapiere aus Russland waren rege gefragt, wobei sich hierbei ein seit einigen Auktionen festzustellender Trend verfestigte: Nachdem russische Bieter noch vor Jahren gar keine Online-Gebote abgaben, dominiert hier das Live-Bieten inzwischen das Geschehen.

Am Ende stand ein Auktionsumsatz von rund 290.000 Euro (inkl. Online-Auktion am 17.09.) – es war damit die umsatzstärkste Auktion der HWPH AG der vergangenen fünf Jahre. Die ausgelassene Stimmung der rund 40 angereisten Sammler setzte sich beim anschließend gemütlichen Beisammensein im Restaurant Backöfele bis spät in die Nacht fort. Abgerundet wurde das Auktionswochenende von der Mitgliederversammlung der Sammlervereinigung EDHAC am Sonntagmorgen. 

Nutzen Sie jetzt die Gelegenheit und liefern Sie ganze Sammlungen oder rare Einzelstücke für unsere kommenden Auktionen ein:

09.09.2023 – Auktion Nr. 64 in Zorneding (inkl. Online-Auktion am 11.09.2023)


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