Paderborn: Landverkauf an die Köln-Minden-Thüringer Verbindungs-Eisenbahn
Paderborn
Deutschland
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Paderborn, 1846, Abschrift eines Kaufvertrags zwischen dem Tischlermeister Roeren und Lieutenant Mantell als Bevollmächtigten der Köln-Minden-Thüringer Verbindungs-Eisenbahn-Gesellschaft. 33,5 x 21,3 cm, Knickfalten (gedrittelt), DB, Transkription liegt bei.
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Bereits 1847 wurde die erste Eisenbahnverbindung von Köln nach Berlin fertiggestellt. Die Streckenführung über Hamm nach Minden und von dort weiter über hannoversches und braunschweigisches Gebiet barg für das preußische Militär jedoch die Gefahr, im Krisenfalle vom alles andere als wohlgesonnenen Königreich Hannover abhängig zu sein und im schlimmsten Falle sogar die Verbindung gekappt zu bekommen. Also machte man sich parallel an den Bau einer weiteren Ost-West-Verbindung, wozu die Köln-Minden-Thüringer Verbindungs-Eisenbahn-Gesellschaft gegründet wurde. Die Route sollte dabei über "befreundete", das heißt von Preußen abhängige Staaten geführt werden: von Hamm aus über Paderborn zur preußisch/hessischen Grenze bei Warburg, weiter über Kassel, durch die Thüringischen Kleinstaaten und schließlich über Halle/Saale weiter nach Berlin. Neben großen technischen Schwierigkeiten traten auch solcher finanzieller Natur auf, woraufhin letztlich der preußische Staat den Bau dieser Eisenbahn übernahm. 1850 wurde dann die erste Teilstrecke zwischen Hamm und Paderborn eröffnet. Das vorliegende Dokument ist ein Zeugnis des notwendigen Landerwerbs, welches aus den allgemeinen Ankaufbedingungen und einem individuellen Teil besteht. Letzterer regelt unter anderem Ernteentschädigungen, was - wie zahlreiche Nachbesserungen zeigen - nicht immer ein einfaches Unterfangen war.