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Lemberg, 01.01.1890, 4 % Propinationsfonds-Schuldverschreibung über 100 Gulden, Serie E, #5565, 29 x 44 cm, braun, ocker, rot, schwarz, professionell restauriert, zweisprachig: Polnisch, Deutsch, vier sehr schöne Abbildungen in den Ecken: Eisenbahn, Brücke, Industriebetrieb, verschiedene Gegenstände, uns bisher unbekannte Emission!
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Mit der ersten Teilung Polens im Jahr 1772 kam Galizien unter die Herrschaft der Habsburger. Mit der Dritten polnischen Teilung im Jahr 1795 kamen auch weite Gebiete in Mittelpolen unter dem Namen Westgalizien an das Kronland, mussten aber schon 1809 an das Großherzogtum Warschau abgetreten werden, mit dem sie gemeinsam im Wiener Kongress an Russland fielen. Das österreichische Galizien reichte weit nach Westen über die heutige Ukraine hinaus und umfasste seit dem Jahr 1846 auch Krakau, Tarnów und Rzeszów. Der Name lautete offiziell Königreich Galizien und Lodomerien mit dem Großherzogtum Krakau und den Herzogtümern Auschwitz und Zator. Bereits ab 1867 war Polen wirtschaftlich und politisch führend. Die polnische Sprache dominierte. 1873 erhielt Galizien schließlich unter polnischer Führung die vollständige Autonomie zuerkannt. Als der Erste Weltkrieg vorüber war, beanspruchte Polen zunächst den westlichen Teil und die Ukraine den östlichen. Daher wurde in Ostgalizien Ende 1918 in Lemberg die Westukrainische Volksrepublik ausgerufen. Bereits im Mai 1919 wurde Ostgalizien in Folge des Polnisch-Ukrainischen Krieges weider polnisch. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet von Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Westgalizien wurde ein Teil des Generalgouvernements für die besetzten polnischen Gebiete mit Sitz in Krakau, während die UdSSR Ostgalizien an die Ukrainische SSR anschloss. Heute teilen sich Polen und die Ukraine das Gebiet. |