Bork (Brandenburg), März 1923, Aktie über 1.000 Mark, später auf 20 RM umgestempelt, #45482, 25,5 x 34 cm, ocker, blau, Knickfalte längs, sonst EF, Flugzeug- und Auto-Abbildungen in der Randbordüre, Talon, in ungelochter Form selten! Mit dabei: Briefmarke "Hans Grade - 100 Jahre Motorflug".
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Der deutsche Flugpionier Hans Grade (1879 - 1946) besuchte von 1900 bis 1904 die Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Bereits während des Studiums konstruierte er in Köslin sein erstes Motorrad und übernahm eine Motorradwerkstatt, die er bis 1905 führte. In diesem Jahr gründete er die Grade-Motoren-Werke-GmbH in Magdeburg. Nach Eintritt in das Magdeburger Pionier-Bataillon im Jahr 1907 begann Grade mit dem Bau seines ersten Dreidecker-Flugzeuges. Auf dem Cracauer Anger in Magdeburg startete er 1907 seinen ersten Flug. In rund acht Metern Höhe meisterte er den ersten Motorflug in Deutschland. Der Flug endete mit einer Bruchlandung. 1909 zieht Grade mit seiner Werkstatt nach Bork (heute Borkheide). Im Spätsommer 1909 unternahm er dort seinen ersten Flug mit dem von ihm entwickelten Eindecker Libelle. Am 30. September gewann er den Lanz-Preis der Lüfte in Johannisthal. 1910 errichtete Grade in Bork eine Flugzeugfabrik und gründete die erste Flugschule Deutschlands. Beide waren bis 1914 in Betrieb. 1912 erhält Grade von Kaiser Wilhelm II. den Kronenorden 4. Klasse. Nach 1914 beschäftigte sich Grade vor allem mit der Reparatur von Kriegsflugzeugen. Zudem entwickelte er einen Traktor und entwarf einen Kleinwagen. 1919 beginnt Grade mit der Automobilproduktion. Die Grade-Automobil-Werke AG wurde am 17.02.1921 gegründet und firmierte 1925 in Grade-Automobil-AG um. Bis 1924 wurden bis zu 1.000 Autos produziert. Im Juli 1924 wurde die Gesellschaft unter Geschäftsaufsicht gestellt. Diese wurde nach einem bestätigten Zwangsvergleich im Dezember wieder aufgehoben.