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Los 163
EF
Kaiserlich Indische Compagnie
Antwerpen, 13.08.1723, Gründeraktie über
1.000 Gulden, #4286, 31,7 x 19,7 cm, schwarz,
weiß, gebräunt, herrlicher Kupferstich mit
Wappen, die Summe von 1.000 Gulden wurde
in vier Raten á 250 Gulden eingezahlt, was auf
der Aktie dokumentiert ist, Original-Signatu-
ren, unter anderem von Pietro de Proli.
Sensa-
tionelle Entdeckung: Es gibt mindestens vier
verschiedene Wasserzeichen bei den Papie-
ren der Kaiserlich Indischen Compagnie. Im
vorliegenden Fall ist dies ein großes, auf dem
Kopf stehendes Wappen.
Die Gesellschaft ist die älteste und bedeutend-
ste AG aus der Zeit der Habsburger Monarchie.
1723 errichteten reiche flämische Kaufleute
auf Initiative des Kaiser Karl VI., der eine
eigenständige Kolonialpolitik etablieren wollte,
die Kaiserlich-Indische Compagnie. Die Firma
wurde auf 30 Jahre gegründet und erhielt das
Recht, Handel mit Ost- und Westindien zu
betreiben. Das Kapital wurde auf 6.000 Aktien
á 1.000 Gulden verteilt und war binnen weniger
Stunden gezeichnet. Recht schnell arbeitete die
Gesellschaft erfolgreich und rief so die Mächte
auf den Plan, die das Handelsmonopol auf den
Weltmeeren sicher wägten: England, Holland
und Frankreich. Die Länder verlangten die
Einstellung der Gesellschaft und drohten mit
Krieg. Nach den Kongressen in Cambrai (1724)
und Soisson (1728) wurde die Gesellschaft
1731 durch den Vertrag zu Wien aufgelöst. Die
drei Handelsmächte erklärten sich im Gegen-
zug bereit, die „“pragmatische Sanktion“ anzu-
erkennen, womit der Thron der Habsburger für
Maria Theresia frei wurde. Ein äußerst erfolg-
reiches Unternehmen ist so Opfer der Politik
geworden. Das historisch bedeutende Papier ist
mit einer Kupferstichvignette, die das Wappen
der Gesellschaft zeigt, gestaltet. Dieses wird
durch den doppelköpfigen Adler, das Emblem
der Habsburgermonarchie, gekrönt.
Mindestgebot / minimum bid:
450 €
Los 164
EF
Kirche zu St. Petri in Leipzig
Leipzig, 07.03.1770, eine Art Anteilschein, o.
Nr., 18,6 x 31,6 cm, schwarz, beige, dekora-
tiv mit Hl. Petrus-Abbildung,
Originalunter-
schrift von (Carl) Gottfried (von) Winkler.
Winkler war ein kursächsischer Jurist, Pro-
fessor an der Universität Leipzig und Bür-
germeister der Stadt Leipzig.
Die Kirche zu St. Petri in Leipzig ist auch als
Alte Peterskirche in Leipzig bekannt.
Mindestgebot / minimum bid:
220 €
Los 165
VF
Kongelige octroierede almindelige
Brand-Assurance Compagnie (König-
lich-Privilegierte Allgemeine Brand-
Assekuranz von Kopenhagen)
11.12.1798, Aktie über 100 Reichstaler, Serie
A, #1326, 34,2 x 20,8 cm, DB, schwarz,
weiß, diverse Stempel, Randschäden unten.
Das Papier war bis 1973 gültig! Auf Wunsch
des Einlieferers extrem günstig ausgerufen!
Nach dem großen Brand von Kopenhagen im
Jahr 1795 suchten viele Kaufleute und Privat-
personen nach der Möglichkeit, sich künftig
gegen ähnliche Brandschäden zu versichern. So
ist 1798 auf Anordnung des dänischen Königs
Christian VII. die obige Gesellschaft gegründet
worden. Das Aktienkapital wurde auf 500.000
Reichsthaler festgelegt, wobei die Aktien ledig-
lich mit 20 Prozent eingezahlt werden mussten.
Die Zeichnung wurde in den Städten Kopen-
hagen, Oslo, Bergen, Trondheim aber auch in
Altona und Flensburg eröffnet und war außer-
ordentlich erfolgreich. Selbst die Mitglieder
des dänischen Königshauses übernahmen einen
Großteil der Aktien. Das Unternehmen, im Bör-
senjargon der Zeit „Almindelige“ (Allgemeine)
genannt, wirtschaftete vom ersten Jahr an unge-
wöhnlich erfolgreich und konnte so auch pro-
blemlos sein Kapital, das sich bereits bis 1813
verdoppelt hatte, erhöhen. Den Staatsbankrott
von 1813 überstand die Gesellschaft fast unbe-
schadet wie auch den Krieg um Schleswig
sowie die beiden Weltkriege. Bis heute hat das
Unternehmen praktisch ohne Unterbrechung
Dividenden zahlen können, die oft weit über
zehn Prozent lagen. 1891 fusionierte die All-
gemeine mit der ebenfalls im 18. Jahrhundert
gegründeten Königlichen Brandversicherung
von Kopenhagen. Die alten Aktien der Allge-
meinen wurden mit dem Zusatzvermerk „Serie
A“ gestempelt, die Altaktionäre der Königli-
chen erhielten die neuen Aktien der Allgemei-
nen mit der Bezeichnung „Serie B“. Mit der
Währungsumstellung von Taler auf Kronen
war der Nennwert der Aktien inzwischen geän-
dert worden. Er lautete auf 620 Kronen für die
Serie A und 800 Kronen für die Serie B. Später
fusionierte die Gesellschaft mit der Königli-
chen Lebensversicherung. Mitte der 80er Jahre
wurde der gesamte dänische Aktienhandel auf
stückelosen Verkehr umgestellt. Seither sind die
restlichen noch verbliebenen Gründeraktien der
Königlich-Privilegierten Allgemeine Brand-
Assekuranz von Kopenhagen eingezogen und
vernichtet worden. Die wenigen Aktien, die
der Vernichtung entgangen sind, stammen aus
dem Archiv eines Unternehmens, das an der
Allgemeinen beteiligt war. Eine Sensation sind
auch die zahlreichen Übertragungsvermerke:
Sie sind auf den Innenseiten sowie auf der
Rückseite angebracht. Der letzte stammt von
1972! Es ist erstaunlich, wie ein Papier, das
177 Jahre im Umlauf war und entsprechend
häufig umgeschrieben wurde, eine derart gute
Erhaltung aufweist!
Mindestgebot / minimum bid:
150 €
Los 166
EF
Minas de Cazalla y Guadalcanal
25.04.1795, 1 Aktie ohne Nennwert, #427, 29,2
x 18,9 cm, schwarz, weiß, Druck auf Büttenpa-
pier, rückseitige Übersetzung des Aktientextes
ins Deutsche,
Original-Signatur Martin Hop-
pensack, eindrucksvoller Kupferstich.
Auf der Aktie sind zwei Bergleute kniend vor
dem König abgebildet. Neben einer Lore ist
weiteres Handwerkszeug zu sehen. Die rück-
seitige Übersetzung besagt, dass seine Majestät
von Spanien am 25.04.1795 Herrn Johann Mar-
tin Hoppensack und seinen Mit-Interessenten
die Nutzung der Minen und sonstiger Erzgänge
von der Guadalcanaler und Cazaller Revier
gebilligt hat.
Mindestgebot / minimum bid:
500 €
Los 167
VF
Monte di Pietà della Citta di Firenze
Florenz, 24.10.1753, 3 % Anleihe über 3,5
Luoghi (à 100 Scudi), o. Nr., 19,7 x 26,1 cm,
schwarz, beige, Druck auf Pergament, Knick-
falten, Holzstichvignette mit Wappen, Stempel,
vergleichbar Hielscher #18, aber Unterschiede
im vorgedruckten Text.
Auf Wunsch des Ein-
lieferers extrem günstig angesetzt!
Los 163
Los 164
Los 165
Los 166
18. Jahrhundert