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Die Sparkasse wurde von Joachim Lafarge
gegründet.
Mindestgebot / minimum bid:
150 €
Los 1315
EF-
Ellesmere Canal Navigation
11.08.1798, Einzahlungsquittung über £
18.57, #950, 8 x 19,2 cm, schwarz, beige, auf
Bütten gedruckt, OU,
Der Ellesmere Kanal verband die in England
und Wales gelegenen Flüsse Meersey, Dee
und Severn. 1813 fusionierte die Gesellschaft
mit dem Chester Canal und 1845 mit dem
Birmingham and Liverpool Junction Canal.
Nur ein Jahr darauf wurde die Firma dann
von der Shropshire Union Railway über-
nommen, die wiederum 1922 Teil der Lon-
don & North Western Railway wurde.
Mindestgebot / minimum bid:
220 €
Los 1316
EF-
Insurance Company of the State of
Pennsylvania
01.05.1797, Transferzertifikat über 10 Shares,
o. Nr., 9,3 x 16,2 cm, schwarz, weiß, OU.
Die Insurance Company of Pennsylvania war
die erste durch Ausgabe von Aktien finan-
zierte Assekuranz der Vereinigten Staaten.
Zudem ist die Gesellschaft - lässt man einige
gebührenpflichtige Schnellstraßen außen vor
- die älteste noch existierende Firma. Sie ist
heute ein Teil der American International
Group (AIG). Ob neben diesen Transfer-
zertifikaten auch Aktien ausgegeben worden
sind, ist uns nicht bekannt.
Mindestgebot / minimum bid:
150 €
Los 1317
VF
Kingdom of Great Britain - Volun-
tary Contribution for the Defence of
the Country
London, 26.04.1798, Voluntary Contributi-
on for the Defence of the Country über £
100, #2693, 15,6 x 19,5 cm, schwarz, beige,
Knickfalten, OU,
ausgestellt auf Rev. James
Stillingfleet of Hotham, sehr selten!
Die Anleihe im Gesamtvolumen von zwei
Millionen Pfund wurde zur Verteidigung
des Landes im Kampf gegen Napoleon auf-
genommen. Das Geld wurde mit Hilfe von
Kirchen, Künstlern und sozialen Vereinen,
die für eine patriotische Stimmung gesorgt
haben, eingetrieben.
Mindestgebot / minimum bid:
230 €
Los 1318
VF
Plantagie La Bonne Amitie’
Amsteldam, 15.09.1773, 5,5 % Obligation
über 1.000 Gulden, #33, 37,6 x 24,7 cm,
schwarz, beige, Büttenpapier, DB, Knickfal-
ten quer, etwas fleckig, KR.
Mindestgebot / minimum bid:
250 €
Los 1319
VF+
Plantagiën Lust & Rust / Plantagie
Paracabo
Amsteldam, 01.07.1785, 1/65stel Anteil an
einem Viertel an der Plantage Lust & Rust
(entspricht 50.000 Gulden) und einem Vier-
tel an der Plantage Paracabo (15.000 Gul-
den),
Nummer 1
, 42,3 x 27,5 cm, schwarz,
beige, DB, Knickfalten quer, Abdruck rosti-
ger Büroklammern, Auflage nur 65 Stück,
Druck auf Büttenpapier.
Bei dem Papier handelt es sich um eine Art
Fonds, der jeweils ein Viertel an den in Suri-
nam gelegenen Plantagen Lust & Rust und
Paracabo hielt.
Mindestgebot / minimum bid:
250 €
Los 1320
EF-
Planters in de Colonie Surinaamen
Theodore Passalaigue en Zoon
Amsterdam, 27.06.1772, 6 % Obligation
über 1.000 Gulden, #799, 42,2 x 27,2 cm,
schwarz, beige, DB, KR, Knickfalten quer,
sonst EF, Büttenpapier.
Mindestgebot / minimum bid:
220 €
Los 1321
VF
South Sea Company
05.04.1722, Warrant to pay the Christmas
1721 dividend on £ 8239:2:1 South Sea Stock,
#87, 10,3 x 17,8 cm, schwarz, beige, OU
Lord Uxbridge.
Im August 1711 wurde die South Sea Com-
pany gegründet. Das Gründungskapital
schoss die Gesellschaft dem englischen Staat
als Kredit vor und erhielt im Gegenzug zahl-
reiche Privilegien für den Handel mit Süda-
merika. Dort war bisher Spanien die vorherr-
schende Macht. In den ersten beiden Jahren
nahm die South Sea Company allerdings
nur sechs Prozent Zins vom Staat ein. 1713
erwarb die Firma dann die von Frankreich
im Frieden von Utrecht gewährte Asiento
vom englischen Staat. So durfte die South
Sea Company jährlich 4.800 Sklaven in die
spanischen Kolonien Südamerikas liefern.
Das Geschäft und der Aktienkurs kamen
dadurch langsam in Fahrt. Der Kurs bewegte
sich zuvor lange Zeit bei 75 bis 80 Prozent.
Zur richtigen Hausse setzten die Aktienkur-
se allerdings erst Anfang 1720 an, als bekannt
wurde, dass die South Sea Company weitere
Staatsschulden übernimmt. Gleichzeitig ließ
sie sich das Recht einräumen, das Kapital so
oft zu erhöhen, wie sie wollte. Zudem war
sie bei der Wahl des Ausgabepreises frei.
Der Kurs zog in den folgenden Monaten auf
mehr als 300 Prozent an. Es folgten weitere,
sehr erfolgreiche Aktienemissionen. Anfang
Juli 1720 kletterte der Kurs auf 800 Prozent.
Noch im gleichen Monat wurde eine Mega-
Emission von fünf Millionen zum sagenhaf-
ten Kurs von 1.000 Prozent durchgeführt.
Das London Journal schrieb damals: „Das
Getümmel unserer Schaumschläger an der
Börse ist diese Woche so groß gewesen, dass
es alle bisher gekannten Ausmaße übertraf.
Es war nur noch ein Rennen von einem Kaf-
feehaus zum anderen, von einer Taverne zur
nächsten, um Aktien zu zeichnen, zu unter-
schreiben, ohne die Prospekte zu prüfen. Der
allgemeine Ruf lautete: Lasst uns um Gottes
Willen zeichnen und unterschreiben, es ist
ja gleichgültig, was!“ Im Windschatten der
Südsee-Gesellschaft wurden weitere Unter-
nehmen gegründet. Max Wirth hat in seinem
1874 erschienenen Buch „Die Geschichte der
Handelskrisen“ insgesamt 202 Gründungen
ausgemacht. Doch zurück zur South Sea
Company: Bei Kursen um 1.100 Prozent
wurde im Juli 1720 die Luft dünn. Die ersten
Verkäufer traten auf den Plan. Bereits einen
Monat nach dem Top hatte das Papier ein
Drittel an Wert verloren. Zwei Monate später
stand es gar bei nur noch einem Zehntel sei-
nes Rekordstandes. Mit Krediten arbeitende
Spekulanten wurden unter ihren Schulden
begraben, diverse Banken stellten ihre Zah-
lungen ein, und selbst die Bank von England
geriet in Schwierigkeiten. Es war das erste
Mal - und wie der Neue Markt erneut unter
Beweis gestellt hat, auch nicht das letzte Mal
in der Geschichte -, dass große Teile der
Bevölkerung Hab und Gut im Spekulati-
onsrausch verloren. Die Südsee-Gesellschaft
überlebte dank Sanierungsmaßnahmen die
Spekulationsblase noch bis 1853.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 1315
Los 1316
Los 1317
Los 1319
Los 1318
Los 1320
Los 1321
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