Berlin, 01.01.1898, Gründeraktie über 1.000 Mark, #779, 23,7 x 29,8 cm, braun, schwarz, Knickfalten, KR, Auflage nur 1.250 Stück, sehr selten, Schätzpreis: 350 €.
EF/VF
Die Gesellschaft wurde 1898 gegründet und gliederte 1907 die Handschuhfabrik in Johanngeorgenstadt in eine eigene GmbH aus. Am 3. Juni 1909 ging die Aktiengesellschaft dann in Konkurs. Die Pleite war für das Haus Rothschild ein handfester Skandal: AR-Chef war Oskar Rothschild, sein Stellvertreter der Bankier Louis Rothschild. Die beim Konkurstermin angemeldeten Forderungen der Firma L. S. Rotschild wurden beglichen und gleichzeitig verlangten die AR-Mitglieder ihre Tantiemen für die volle Amtsdauer, also vier Jahre über den Konkurs hinaus. Im Konkursverfahren stellte sich heraus, dass zuvor bereits nur wegen Bilanzmanipulation Dividenden gezahlt werden konnten. Nachdem der Konkursverwalter geklagt hatte, drehte das Kammergericht in Berlin den Spieß um: Es erklärte die Entlastung des Aufsichtsrats für die vergangenen Jahre für nichtig. Damit war der Aufsichtsrat nun gar regresspflichtig.