Nossen, Dresden, Großschirma-Siebenlehn, Landkreis Mittelsachsen, 01.06.1833, Urkunde über den Übergang einer beim Justiz-Amt in Nossen eingetragenen Bürgschaft: Nach dem Tod von Amalie Auguste Meder, geb. Schröter, sind weder deren Mann – der „geisteskranke“ Kaufmann Carl August Meder – noch deren Töchter und Enkelinnen in der Lage, die in Verbindung mit der Steyermühle und der Steingutfabrik bestehende Bürgschaft von 14.000 Rheinischen Gulden zu übernehmen. Dazu erklärt sich dann Kaufmann Carl Heinrich Häßler, „Compagnon der [...] Firma Schröter Gebrüder et Compg.“ bereit. Am 21.5.1833 wird die Urkunde in Dresden durch den Leutnant Friedrich Karl von Geißmar unterschrieben und damit bestätigt. Durch die einen Tag später erfolgende Unterschrift von Robert Eduard von Zezschwitz erhält das Dokument durch das für den Leutnant zuständige Kriegsgericht der Sächsischen Infanterie-Garde dann Rechtswirksamkeit. 34 x 21,2 cm, schwarz, weiß, DB, kleiner Randeinriss, Knickfalten, Transkription liegt bei.
EF
Robert Eduard von Zezschwitz ist „Souslieutenant“ und Flügeladjudant von König Friedrich August II. Er ist es auch, der den Monarchen am 9.8.1854 zusammen mit einheimischen Helfern birgt, nachdem dieser nahe des österreichischen Imst einen „Verkehrsunfall“ hat. Leider verstirbt Friedrich August trotzdem. Die Steyermühle ist ein unweit von Nossen auf dem Gebiet von Großschirma-Siebenlehn im Landkreis Mittelsachsen liegendes Industriegebiet. Ab dem 16. Jahrhundert ursprünglich eine zum Kloster Altzella gehörende Mehlmühle inkl. Feldwirtschaft und Gastwirtschaften, wird ab 1821 dann Steingut hergestellt. 1858 errichtet man in den Gebäuden eine Holzschleife und eine Papierfabrik, in der ab 1920 auch die Kötitzer Ledertuch- und Wachstuchwerke AG produziert. Auf Grund deren schnell steigenden Bedarfs an Lederfaserwerkstoffen übernimmt jene die Siebenlehner Papierfabrik 1935 sogar. Heute beherbergt das Areal die Firma LEDERETT GmbH, die die traditionsreiche Lederfaserproduktion weiter fortführt.