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268 | ||||
Banque Russo-Slave / Russian Slav Bank | ||||
Belgrad | ||||
Russland, Jugoslawien | ||||
Europa | ||||
Belgrad, 30.03.1923, Aktie der 1. Emission über 500 Dinar, #85, 29,5 x 26,5 cm, schwarz, ocker, KB, viersprachig: vorne: Russisch, Jugoslawisch, innen: Französisch, Englisch, bisher unbekannt, Einzelstück beim Einlieferer! | ||||
EF | ||||
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Die Bank wurde 1920 zwecks Kapitalausfuhr durch russische Emigranten während des Bürgerkrieges gegründet. Damals konnte es keine Zusammenarbeit zwischen Sowjetrussland und ihrem Feind, der Weißen Armee, geben. Unterschrift oben: der stellvertretende Ratsvorsitzende E. D. Wojnowski-Krieger. Eduard Bronislawositsch Wojnowski-Krieger (1870 1933) war Streckenbauingenieur, seinerzeit der größte Aktionär und Vorstandsvorsitzender der Wladikawkas-Eisenbahn (seine Unterschrift ist auf den Anleihen der Wladikawkas-Eisenbahn zu finden). Von 1915 bis 1916 hatte er das Amt des stellvertretenden Ministers für Verkehrswesen und ab Dezember 1916 dann das Amt des Verkehrsministers inne. In Belgrad leitete er die Vereinigung der russischen Händler, Industrieller und Bankiers und war zudem der erste Vorsitzende der Vereinigung russischer Ingenieure im Königreich Serbien, Kroatien und Slowenien. Eines der Vorstandsmitglieder dieser Bank war auch L. W. Polowzow, der ebenfalls Mitglied des Hauptrates der Allrussischen Nationalunion war, welche vor der Februar-Revolution durch drei Fraktionen im Parlament, der Duma, vertreten war. Und zwar durch die Fraktion der Nationalisten und der gemäßigten Rechten unter der Leitung von P. N. Balaschew, die Fraktion der progressiven Nationalisten unter der Leitung von Graf W. A. Bobrinski sowie durch die Fraktion Zentrum-Gruppe unter der Leitung von P. N. Krupenski. Diesen drei Fraktionen stand der Dumaabgeordnete L. W. Polowzow als Leiter vor, welcher sich wie auch viele seiner Parteikameraden nach der Oktoberrevolution der Weißen Bewegung anschloss. Im November 1917 nahm er Teil am Konsilium der Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Gründung der Gesellschaft zur Neugründung der russischen Armee, das durch die Alexeewskaja-Gesellschaft (später die Freiwilligen-Armee) ins Leben gerufen wurde. Polowzow unterstützte die Gründung der Freiwilligen-Armee durch eine großzügige Spende und war aktiver Gründungsmitglied sowie später Leiter des Materialverbandes dieser Armee. Nach der Niederlage der Weißen Bewegung emigrierte er nach Serbien, wo er Vorstandsmitglied der Banque Russo-Slave (1921) war. Später ließ er sich in Uruguay nieder, wo er schwer erkrankte und unter anderem an Stimmverlust litt. Mit 70 Jahren, am 30.08.1936, beging Polowzow Selbstmord. |
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