65. Auktion für Historische Wertpapiere Online-Auktion Montag, 65. Auktion für Historische Wertpapiere Online-Auktion Montag, 11.09.2023, 12.00 Uhr11.09.2023, 12.00 Uhr

30 aus. Direktor wurde der berühmte Antwerpener Kaufmann Charles de Proli (Sohn des Gründers der Kaiserlich Indischen Compagnie), der auch an der Assekuranz von Antwerpen beteiligt war. Das Unternehmen scheiterte aber schließlich am Widerstand der Franzosen und Engländer sowie der missglückten China-Expedition, welche die Gesellschaft in die Zahlungsunfähigkeit stürz- te. Die Triester Handels-Compagnie ist als letzte große Kolonialgesellschaft der Habsburger in die Geschichte eingegangen. Die auf Büttenpa- pier gedruckte Aktie ist im Original vom Grafen Charles de Proli sowie zusätzlich von Guilleaume Bolts signiert worden. Es handelt sich um eines der historisch bedeutendsten Wertpapiere des 18. Jahrhunderts. Mindestgebot / minimum 200 € Los 998 EF/VF Triester Handels-Compagnie (Société du Commerce d‘Asie & d‘Afrique &c.) Antwerpen, 01.10.1781, Aktie über 1.000 Gulden, #584, 34,2 x 20,9 cm, Büttenpapier, OU, Origi- nal-Signaturen Charles de Proli und Guilleaume Bolts. Es gibt mindestens vier verschiedene Was- serzeichen auf der Triester Handels-Compagnie. Im vorliegenden Fall ist dies ein mit Schwert mar- schierender Löwe, darunter befindet sich ein H. Mindestgebot / minimum 200 € Deutschland vor 1948 Los 999 VF Actien-Bauverein„Königstadt“ Berlin, 12.02.1872, Gründeraktie über 200 Thaler Preussisch Courant, #3585, 24,7 x 34 cm, grün, schwarz, kleine Randeinrisse, Knickfalte längs. Eine der faulsten Emissionen aus der Zeit des Börsen- und Gründungsschwindels: Von den insgesamt zur Ausgabe stehenden 5.000 Aktien wurden nur einige Hundert platziert. Die Gesell- schaft besaß das Gebiet nordöstlich des heutigen Alexanderplatzes. Doch es wurde nie gebaut. Die Firma schaffte nicht einmal den ersten Spaten- stich. Den Aktionären wurde jedoch mit einer Dividende in Höhe von 14 Prozent Honig ums Maul geschmiert. Gezahlt wurde die Ausschüt- tung freilich aus der Substanz. Derartiges Ge- schäftsgebaren konnte nicht lange gut gehen. Nachdem der Kurs in den Wirren des Gründer- crash bereits gegen Null tendierte, wurde 1880 die Auflösung der Gesellschaft beschlossen. Mindestgebot / minimum 50 € der Plantage Twistrust, #158, 42,2 x 26,7 cm, schwarz, beige, Druck auf Büttenpapier, Knick- falten quer mit Einrissen, DB (Falz hinterklebt), Original-Signaturen von Dirk Luden, Pieter Waakhuysen und Cornelis Hoorens van Heynin- gen. Rarität aus einer Sammlungsauflösung! Die 315 holländische Acres große Kaffeeplantage war in Surinam (Niederländisch Guyana) ge- legen. Die Plantage gehörte der Firma Laurens Brandligt & Zoon. 1789 ging sie auf die Sociëteit der Plantagie Twistrust über. Mindestgebot / minimum 220 € Los 995 EF StadtWürzburg - Zwangsanleihe imJahr 1796 Würzburg, 07.08.1796, Erlass seitens „Burger- meister und Rath der Stadt Wirzburg“ über die Einführung einer 4%igen Zwangseinlage, de facto Zwangsanleihe „zur schleunigen Rettung hiesiger Stadt“, 16,2 x 21,5 cm, schwarz, beige, Druck auf Büttenpapier, Knickfalten. Mindestgebot / minimum 100 € Los 996 VF Thames and Severn Canal Navigation 17__, Blankett eines Bond-Zertifikats, o. Nr., 32,6 x 43,6 cm, schwarz, braun, beige, gedruckt auf Tierhaut, Knickfalten, links Randeinrisse, zwei Abbildungen zeigen Brücken, die über den Ka- nal führen. Schätzpreis: 40 Euro. Der Kanal führt von Stroud nach Lechlade und verbindet die beiden Flüsse Thames und Severn. Durch die Verbindung war die Thames bis Lon- don schiffbar. Mindestgebot / minimum 5 € Los 997 EF/VF Triester Handels-Compagnie (Société du Commerce d‘Asie & d‘Afrique &c.) Antwerpen, 01.10.1781, Aktie über 1.000 Gul- den, #1459, 34,2 x 20,9 cm, Büttenpapier, OU, Original-Signaturen Charles de Proli und Guil- leaume Bolts. Es gibt mindestens vier verschie- dene Wasserzeichen auf der Triester Handels- Compagnie. Im vorliegenden Fall ist dies ein mit Schwert marschierender Löwe, darunter befin- det sich ein H. Triest hatte, nachdem es zusammen mit Fiume vom Kaiser Karl VI. zum Freihafen erklärt wurde, eine große Bedeutung für den Handel der Habs- burger. Da diesen der Zugang zu denMeeren über die Österreichischen Niederlande versagt blieb, sollte Triest zum Stützpunkt für den Ostindien- handel werden. 1775 erhielt Guilleaume Bolts von Kaiserin Marie Theresia die Erlaubnis, in Triest eine ostindische Handelskompagnie zu gründen. 1781 gab man mit großem Erfolg die ersten Aktien Los 992 EF/VF North American Land Company Philadelphia, 15.10.1795, 5 Shares, #77, 24,3 x 31,8 cm, schwarz, weiß, etwas gebräunt, Original-Si- gnatur von Robert Morris. Der 1734 geborene Robert Morris war eine der frühen, schillernden Figuren der Vereinigten Staaten: Er war Mitglied des ersten US-Kon- gresses, Mitunterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, Landspekulant und Kriegsfinanzier. Seine Finanzoperationen waren mitentscheidend für den Verlauf des Unabhän- gigkeitskrieges. Daneben gründete Morris die erste amerikanische Bank (Bank of North Ame- rica). Er war zudem von 1781 bis 1784 Finanz- minister. 1794 gründete er dann gemeinsam mit John Nicholson die Asylum Company. Diese soll- te ursprünglich dem französischen König Louis XVI, Königin Marie Antoinette sowie anderen hochkarätigen Mitgliedern der gestürzten Mon- archie die Flucht und die Aufnahme in den USA ermöglichen. Die Personen wurden allerdings bereits 1793 hingerichtet. Mindestgebot / minimum 150 € Los 993 EF- Plantage Rio Essequebo en Rio Demmerary Amsterdam, 06.01.1775, 6 % Obligation über 1.000 Gulden, #1754, 40 x 25,8 cm, schwarz, bei- ge, Druck auf Büttenpapier, DB, Knickfalte quer, sonst EF. Die hier angebotene Anleihe war Teil eines für die damalige Zeit geradezu revolutionären Fi- nanzsystems: Die holländischen Unternehmer im südamerikanischen Surinam (1667 bis 1975 holländische Kolonie) benötigten zum Aufbau und Unterhalt ihrer umfangreichen Zucker- rohr-, Kaffee- und Kakaoplantagen hohe Kredite, die sie von den Banken erhielten, nachdem sie ihre Ländereien als Pfand gegeben hatten. Die Bankinstitute gaben über die Schuldsummen der Pflanzer Anleihen aus, die - in kleine Beträge aufgeteilt - an Leute, die ihr Sparguthaben anle- gen wollten, verkauft wurden. Dieses Knowhow gelangte später auch zum Berliner Kaufmann Bühring, einem Vertrauten des preußischen Kö- nigs Friedrich II. Auf dieser Grundlage schuf der Herrscher den Pfandbrief. Finanzhistorisch also ein bedeutendes Stück! Mindestgebot / minimum 70 € Los 994 VF Sociëteit der Plantagie Twistrust Amsterdam, 01.01.1790, 1/171stel Anteil an

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