61. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 3 September 2022

61 Los 400 VF Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Ver- band, Kapitalschatz für deutsche Arbeit Hamburg, 01.07.1922, Namens-Schuldverschrei- bung über 500 Mark, #12875, 29 x 22,5 cm, braun, schwarz, weiß, diverse Vignetten, KB hängt an, Knickfalten, Randeinrisse bis 1 cm, ex- trem seltener Nominalwert! Die Organisation war die Gewerkschaft der deut- schen Kaufmannsgehilfen und die Wurzel der späteren DAG (Deutsche Angestellten Gewerk- schaft). Interessantes Detail am Rande: Lange kämpfte die Gewerkschaft gegen die Beschäfti- gung von Frauen in Büros. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 401 EF- Deutsch-OstafrikanischeGesellschaft zuBerlin Berlin, 02.03.1890, Namens-Anteilschein über 1.000 Mark, später auf einen Inhaber-Anteil- schein umgestellt, Littera C, #1549, 35,1 x 25,5 cm, beige, blau, ocker, leichte Knickfalten, etwas verschmutzt, DB, KR, Bezugsrechtsstempel, ausgestellt auf den Grafen Adolf Wilhelm von Kessler zu Paris. R8. Die DOAG ging aus der Deutsch-Ostafrikani- schen Gesellschaft Karl Peters & Gen. hervor. Sie wurde am 26.02.1887 als Kolonialgesellschaft gegründet. 1889 wurden die ersten eigenen Faktoreien eingerichtet. Bis 1914 hatten sich 14 eigene Faktoreien angesammelt sowie neun Pflanzungen. Es wurde vor allem Sisal, Kaffee, Kautschuk sowie Kokosnüsse exportiert. Lange Zeit war die Gesellschaft noch als DOAG Hol- ding AG börsennotiert. Erst 2002 kam es zur Verschmelzung mit der Vereinigten Deutschen Nickel-Werke AG und der Langbein-Pfanhauser Werke AG zur VDN Vereinigte Deutsche Nickel- Werke AG. Interessant ist die Herkunft der Pa- piere: Alle bekannten DOAG-Emissionen der Jahre 1890, 1909 und 1913 waren im Besitz von Graf Kessler. Dieser bewohnte ein Schloss in der Nähe von Paris. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste er überstürzt das Schloss Mudza-Syndikats, das 1907 gebildet wurde um im Mudza-Tal (Macequee, Portugiesisch-Ostafri- ka, heute Rhodesien) die Goldminen Muzda Reef, Aurora, Alluvial und Windaghil zu untersu- chen und deren Ausbeutung vorzubereiten. Dr. Carl Peters und andere frühe Forscher glaubten hier das biblische Goldland Ophir gefunden zu haben. Bereits 1910 fusionierte die Gesellschaft mit der Dr. Carl Peters Estates and Exploration Company zur South-East Africa (1910) Limited. Mindestgebot / minimum bid: 300 € Los 398 VF Deutschland, Lebens-Versicherungs-Acti- en-Gesellschaft zu Berlin Berlin, 15.07.1901, Blankett eines Interims-Scheins für eine Aktie über 2.000 Mark, davon 25 Prozent oder 500 Mark eingezahlt, o. Nr., 22,2 x 30,2 cm, braun, rot, an einigen Stellen restauriert, oben et- was Papierausdünnung, Schiefer DLLVB01, R12, fahnenhaltende Germania im Unterdruck, seit 25 Jahren ist nur dieses Exemplar bekannt. Einzel- stück aus der Sammlung Klaus Schiefer. Die Gesellschaft wurde 1883 als Sterbekasse Deutscher Versicherungs-Beamter a. G. gegrün- det. Ab 1889 lautete der Name Deutschland, Lebens-Versicherungs-Gesellschaft zu Berlin, bevor 1901 die Umfirmierung in eine AG kam. Mindestgebot / minimum bid: 250 € Los 399 EF/VF Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG Bochum, März 1914, 4 % Teilschuldverschrei- bung über 500 Mark, Lit. C, #21077, 36,6 x 26,7 cm, braun, schwarz, DB, Knickfalten, etwas ver- schmutzt, seit Jahrzehnten nur ein weiteres Stück #17762 bekannt, aus einer alten Sammlung. Die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-AG wurde 1901 durch die Berliner Bank für Handel und Industrie als Auffanggesellschaft für die in Schwierigkeiten geratene Société An- onyme des Hauts-Fourneaux de Differdange gegründet. Ab 1904 war Hugo Stinnes Mitglied des Aufsichtsrates. Als Mitglied der Rheinelbe- Union ging die Firma 1926 in den Vereinigten Stahlwerken auf. Mindestgebot / minimum bid: 200 € men. Zudem übernahm die Firma weitere Ge- sellschaften in Franken. Nachdem eine Kapita- lerhöhung fehlschlug, ging die Gesellschaft 1927 in Liquidation. Mindestgebot / minimum bid: 120 € Los 395 VF Deutsche Kabelwerke AG Berlin, 11.05.1906, Aktie über 1.000 Mark, spä- ter auf 20 RM umgestempelt, #3463, 24,2 x 32,8 cm, alt-rosa, braun, schwarz, Knickfalten, etwas verknittert, kleine Einrisse mit Japanpapier re- stauriert, brauner Fleck, uns bisher unbekannte Emission, Einzelstück beim Einlieferer. Bei der Gründung der Gesellschaft am 14. Juni 1896 wurde die Firma Hirschmann & Co. in Rummelsburg übernommen. Vom Grundkapital von einer Million Mark gingen 950.000 Mark für den Kauf der Firma mit sämtlichen maschi- nellen Anlagen drauf. Anfangs lautete die Firma noch Deutsche Kabelwerke vorm. Hirschmann & Co., ab 1899 dann nur noch Deutsche Kabel- werke AG. Zweck waren Herstellung, Vertrieb und Verlegung von elektrischen Leitungen und Kabeln jeder Art sowie von Zubehörteilen für die Elektrotechnik. Daneben wurden Gummi- und Kautschuktwaren produziert und vertrieben. Es wurden Stark- und Schwachstromkabel, isolierte Drähte und Leistungen, Freilandleitungen sowie Gummischläuche und -waren hergestellt. Vor Kriegsende war die zum AEG-Konzern gehören- de Kabelwerk Rheydt AG Großaktionär. Mindestgebot / minimum bid: 300 € Los 396 VF Deutsche Kabelwerke AG Berlin, Oktober 1941, Global-Aktie über 3.000 x 1.000 RM, #22901-5900, 21 x 29,7 cm, braun, beige, lochentwertet (RB), Rand etwas ver- schmutzt, kleine Randeinrisse, Original-Signa- turen des Vorstands und Aufsichtsrats, Dividen- denstempel für die Jahre 1941 bis 1943, Einzel- stück aus dem Reichsbankschatz, R12! Mindestgebot / minimum bid: 500 € Los 397 EF Deutsche Ophir-Minen-Gesellschaft mbH Berlin, 03.06.1909, Namens-Geschäfts-Anteil über 500 Mark, #50, 30,7 x 21,2 cm, schwarz, weiß, auf Büttenpapier gedruckt, Knickfalte quer, handschriftliche Vermerke. Die Gesellschaft übernahm die Besitzungen des Deutschland vor 1948

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