59. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 18 September 2021

97 Zahlen gedruckt. Unterschiede gibt es zudem bei den Kupons. Während die erste Kapitalerhöhung Kupons bis 1919/1920 aufweist, reichen sie bei der zweiten bis 1920/1921. Goryanov 3.64.1, R2. Die Gesellschaft wurde im Jahr 1912 als Folgeun- ternehmen einer 1855 begründeten sibirischen Mine unter gleichem Namen gegründet. Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 770 VF+ Livländische Adligen Güter-Credit-Societät Riga, 17.04.1898, 4,5 % Pfandbrief über 100 Rubel, Lit. C, #15838, 21,9 x 27,7 cm, orange, schwarz, KR, Knickfalten, zweisprachig: Rus- sisch, Deutsch. Livland bezeichnet im engeren Sinn nur die letti- sche Provinz Vidzeme. In ihrer größten Ausdeh- nung umfasst Livland vollständig die Gebiete der heutigen Staaten Estland und Lettland im Mei- stertum Livland. Mindestgebot / minimum bid: 450 € Los 771 EF Lodzer Städtischer Credit-Verein Lodz, ca. 1872, Muster eines 5 % Pfandbriefs über 250 Rubel, ohne Nummer, 24 x 38,6 cm, blau, grau, schwarz, schwarzer Muster-Aufdruck, Knickfalte längs, sonst EF, dreisprachig: Rus- sisch, Polnisch, Deutsch, gedruckt bei Jan Peter- silge in Lodz. R10. Izrael Kalmanowicz Poznanski wird 1833 in Alek- sandrow in der Nähe von Lodz geboren. Nach dem Besuch der Deutsch-Russischen Schule be- ginnt er eine Ausbildung in der Weberei. Im Lau- fe der Jahre eröffnet er mehrere Kaufläden, in denen er Textilien aus mehreren kleineren We- bereien vertreibt. 1865 tritt er in die Gesellschaft der Kaufleute der Stadt Lodz ein und knüpft fleißig Kontakte. Er beginnt, sukzessive Land zu kaufen – plant er doch die Errichtung einer gro- ßen Fabrik. Sammlern Historischer Wertpapiere sind in diesem Zusammenhang auch die Aktien der Aktiengesellschaft der Baumwollmanufaktur von J. K. Poznanski in Lodz bekannt. Poznanski erschafft ein wahres Industrie-Imperium. Ne- benbei engagiert er sich u. a. als Oberhaupt der Jüdischen Gemeinschaft in Lodz und spendet Land für den größten Jüdischen Friedhof in Eu- ropa (in der Bracka-Strasse / ul. Bracka). Finanz- historisch relevant ist jedoch sein Wirken als Präsident des Lodzer Städtischen Credit-Vereins. Im Jahr 1863 befindet sich Lodz durch den Ja- nuaraufstand, eine Erhebung des sog. Kongress- dern und Financiers zählten, allen voran das Pri- vat-Bankhaus Edward Morice Meyer & Co. und das jüdische Bankhaus Wawelberg. Anfangs pro- duzierte die neue Gesellschaft Draht aus Eisen und Kupfer, Nägel und diverse Materialien für den Eisenbahnbau, danach folgten komplizier- tere Erzeugnisse, z. B. Kessel für die Beheizung von Gebäuden, Gittermasten, Deckenträger für Dachkonstruktionen. So gehörte z. B. auch das Gitter-Glasdach des Kaufhauses GUM in Mos- kau zu den viel bewunderten Konstruktionen der Metallwerke. Eine große Zahl von Eisenbahn- brücken über die Moskwa, die Oka, die Wolga und andere Flüsse im ganzen Land wurden von den Metallwerken gebaut. Auch Rüstungsgüter nahmen mit der Zeit einen wichtigen Platz in der Produktion ein, u. a. Lafetten, Geschütztür- me für Kriegsschiffe und Panzerfahrzeuge. Die fortschrittlichsten Erzeugnisse waren – dies aber schon im 20. Jahrhundert – Dampfturbinen. Der Turbinenbau blieb auch nach der kommunisti- schen Revolution das Hauptprodukt, auf das sich die Leningrader Metallwerke (kurz LMZ), wie sie später genannt wurden, spezialisierte. Mit dem Turbinenbau sind die Metallwerke bis heute ei- ner der größten Maschinenbaubetriebe von St. Petersburg geblieben. Mindestgebot / minimum bid: 350 € Los 768 VF Kurländischer Credit-Verein Mitau, 22.05.1901, Sparcassen-Schein über 34 Ru- bel, #153285, 32,2 x 26 cm, braun, schwarz, zwei- sprachig: Russisch, Deutsch, Knickfalten, R10. Kurland ist eine der fünf historischen Landschaf- ten Lettlands. Kurland liegt südwestlich des Flus- ses Daugava (Düna) und bezeichnet den von Ost- see und Rigaschem Meerbusen umfassten West- teil des Landes um die Städte Ventspils (Windau) und Liepaja (Libau). Bis 1919 war Jelgava (Mitau) die Hauptstadt Kurlands. Mindestgebot / minimum bid: 500 € Los 769 EF/VF Société des Mines d‘Or de la Léna (Lenskoyé) St. Petersburg, 1912, Aktie über 150 Rubel, #56716, 35,6 x 26 cm, rot, schwarz, Knickfalten, KR, zweisprachig: Russisch, Französisch. Kurio- sität: Diese Aktie stammt aus der 1. Kapitalerhö- hung des Jahres 1912. Den Unterschied zur 2. Kapitalerhöhung von 1912 kann man nur an zwei Details ausmachen: Bei der ersten Kapitalerhö- hung waren nur fünfstellige Nummern vorgese- hen. Bei der zweiten wurden auch sechsstellige Los 764 VF Staatliche Kasse für Stadt- und Land- schafts-Kredit 29.04.1913, Muster einer 4,5% Obligation der ersten Serie über 10.000 Rubel, nullgeziffert, 39,3 x 28,3 cm, rot, schwarz, Talon, Knickfalten, minimale Randeinrisse, je einer 0,5 und 1 cm, Text in Russisch, auf der Rückseite auch in Fran- zösisch, Deutsch und Englisch. Der höchste No- minalwert! Mindestgebot / minimum bid: 200 € Los 765 EF/VF Société du Crédit Foncier de la Ville de Kief / Kiewer Städtische Kredit-Gesellschaft Kiew, 1908, Muster einer 5 % Obligation über 5.000 Rubel, Serie 9, nullgeziffert, 31,2 x 21,6 cm, rosa, schwarz, KR, 0,5 und 1,5 cm lange Randein- risse, aus einer alten Sammlung, als Muster R12. Mindestgebot / minimum bid: 250 € Los 766 EF/VF Compagnie zur Anfertigung von Schiffs- zwieback und Brod St. Petersburg, 1853, Actie über 100 Silber-Rubel, #798, 26,8 x 31,3 cm, schwarz, grau, Knickfalten, Originalsignaturen der Verwaltung, zweispra- chig: Russisch, Deutsch, Goryanov 5.86.1 И , R5, entspricht R10. Mindestgebot / minimum bid: 450 € Los 767 VF Compagnie des Usines Métallurgiques de St. Pétersbourg St. Petersburg, 1897, Aktie der 2. Emission über 100 Rubel, #28503, 35 x 24,3 cm, braun, beige, Knickfalten, 2,5 cm Einriss, große Abbildung des Firmengeländes, von Schienen, Zahnrädern und Kanonen, rückseitig Übertragungsvermerke, zweisprachig: Russisch, Französisch, Goryanov 3.63.3 И , R6. Ursprünglich war diese Fabrik ein kleines Un- ternehmen zur Herstellung eiserner Haushalts- waren 1858 kaufte der Kaufmann der 1. Gilde, S. N. Rasterjajew, die Fabrik und gründete auf ihrer Basis eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Compagnie der St. Petersburger Metallwerke“. Das Gründungskapital betrug für damalige Zei- ten ansehnliche 1.000.000 Rubel, wobei auch namhafte St. Petersburger Bankiers zu den Grün- Russland

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