56. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 12. September 2020
61 1854 reisten zwei Katholiken aus dem Erzbistum Köln ins Heilige Land. Während ihrer Pilgerfahrt lernten sie die schwierige Situation katholischer Christen in Palästina sowie den traurigen Zu- stand der Heiligen Stätten kennen. Sie regten 1855 die Gründung des Vereins vom Heiligen Grabe an. Ziel des Vereins war es, die katholi- sche Kirche im Heiligen Land zu unterstützten. 1885 wurde der Palästina-Verein der Katholiken Deutschlands gegründet, der ähnliche Ziele vertrat. 1895 schlossen sich beide Vereine zum Deutschen Verein vom heiligen Lande zusam- men. Der Verein hatte zeitweise 30.000 Mitglie- der und existiert heute noch. Mindestgebot / minimum bid: 1.000 € Los 426 EF- Deutscher Zentral-Giroverband - Deutsche Girozentrale Berlin, 31.12.1922, 8 % Deutsche Kommunal- Anleihe von 1922 über 5.000 Mark, Ausgabe 1, Buchstabe D, #2981, 35,2 x 24,2 cm, grün, schwarz, grau, weinrot, Knickfalte quer, sehr de- korativ, KR. Das Zentralinstitut für alle angeschlossenen Girozentralen wurde 1918 als Bankanstalt des Deutschen Zentralgiroverbands gegründet. 1924 fusionierte die Gesellschaft mit dem 1881 ge- gründeten Deutschen Sparkassenverband und dem Verband der Kommunalen Banken (gegrün- det 1921) zum Deutschen Sparkassen- und Giro- verband. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschlands übernahm der Deutsche Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV e.V.) in der Bundesrepublik Deutschland als Nachfolger der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sparkas- sen- und Giroverbände und Girozentralen (1947- 1953) die Funktionen des Vorkriegsverbandes. Der DSGV ö.K. blieb erhalten und fungiert heute im wesentlichen als Träger zentraler Sparkassen- einrichtungen. Der Sitz der Gesellschaft ist seit 1999 wieder in Berlin. Mindestgebot / minimum bid: 120 € Los 427 EF Deutsches Reich Berlin, 28.06.1918, 4,5 % Schatzanweisung des Deutschen Reiches über 5.000 Mark, Folge VIII, Buchstabe E, #440800, 25,1 x 22,7 cm, ocker, weinrot, schwarz, Knickfalten, KR, uns bisher unbekannte Emission aus einer alten Sammlung! Mindestgebot / minimum bid: 70 € über den Reichshaushalt gedeckt. Diese stän- dig steigenden Anforderungen bildeten eine der Hauptursachen für die langfristige Reichs- verschuldung vor 1900. Die Finanzreform von 1906 sah vor, den Finanzierungsbedarf der Kolo- nien in einen eigenständigen Etat einzubringen und aus dem Reichhaushalt auszugliedern. Als Folge dieses Beschlusses entstanden unter der Federführung von Bernhard von Dernburg, dem Direktor im Kolonialamt, die deutschen Schutz- gebietsanleihen. Mindestgebot / minimum bid: 200 € Los 424 VF- Deutsche Spezialwerte für Stein-Industrie Akt.-Ges. Magdeburg, Juli 1923, Aktie über 10.000 Mark, #1949, 22,7 x 29,5 cm, grau, schwarz, Knickfalte längs alt geklebt, Randeinrisse hinterklebt, be- schnitten, uns bisher unbekanntes Einzelstück aus einer alten Sammlung! Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 425 EF Deutscher Verein vom heiligen Lande Köln, 01.10.1908, Namens-Teilschuldverschrei- bung über 100 Mark, Lit. C, #957, 27,8 x 24,2 cm, blau, ocker, leichte Knickfalten, KR, Erhaltung EF, Auflage nur 1.500 Stück, R10! da das Stück im Passepartout war, dekorativ. Die Gesellschaft wurde 1824 von Kaufleuten aus Elberfeld ins Leben gerufen. Über die königliche Bank beteiligte Preußen sich an der Gründung der Gesellschaft, die die erste Bergwerks-Aktien- gesellschaft in Preußen war. Doch der Blick war von Anfang an auf das internationale Geschäft gerichtet: Die Aussicht, in Mexiko die für die Münzprägung notwendigen Metalle zu erhal- ten, machte die Aktie interessant. Mangelnde Planung und Vorbereitung verhinderten jedoch den Erfolg dieses Vorhabens. Die Anlage der Bergwerke in Mexiko war wesentlich schwieriger und kostspieliger als geplant. Die Aktionäre soll- ten daher weiteres Geld nachschießen. Die Zah- lungsbereitschaft war angesichts der Probleme allerdings gering. Aus diesem Grund griff man in die „kosmetische Trickkiste“ und gab ab 1830 „halbe Actien“ aus. Der auf 250 Thaler reduzier- te Nennwert sollte optisch günstiger wirken. 1837 ging die Gesellschaft allerdings in Konkurs. Mindestgebot / minimum bid: 450 € Los 422 VF- Deutsch-amerikanischer Bergwerks-Verein Elberfeld, 21.06.1830, Ganze Aktie über 500 Thaler Preuss. Ct., #3596, 26 x 41 cm, schwarz, beige, Knickfalte in der Mitte komplett hinter- klebt, Ecke rechts oben angesetzt, gebräunt und rückseitig Klebereste, da das Stück im Passepar- tout war, dekorativ. Mindestgebot / minimum bid: 450 € Los 423 EF-VF Deutsche Schutzgebietsanleihe von 1908 / 1911 / 1913 / 1914 [6 Stück] a) Berlin, 25.06.1908, 4 % Deutsche Schutzge- bietsanleihe von 1908, Schuldverschreibung über 1.000 Mark, Lit. B, #4670, Randeinrisse hinterklebt, Rand rechts gebräunt; b) Berlin, 22.06.1911, 4 % Deutsche Schutzgebietsanleihe von 1911, Schuldverschreibung über 1.000 Mark, Lit. B, #45976, KR, Stempel: „Bank of England Loan Office“; c) Berlin, 22.06.1911, Schuldver- schreibung über 2.000 Mark, Lit. E, #4484, KR, Stempel: „Bank of England Loan Office“; d) Berlin, 22.06.1911, Schuldverschreibung über 5.000 Mark, Lit. A, #8049, KR, Stempel: „Bank of England Loan Office“; e) Berlin, 04.02.1914, 4 % Schutzgebietsanleihe von 1913, Schuldver- schreibung über 500 Mark, Lit. C, #29270, KR; f) Berlin, 13.06.1914, 4 % Schutzgebietsanleihe von 1914, Schuldverschreibung über 500 Mark, Lit. C, #53713, KR; alle Stücke unentwertet! Der Finanzbedarf der jungen deutschen Kolo- nien (Deutsch-Südwest 1884) wurde zunächst Deutschland vor 1948
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