56. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 12. September 2020
34 Bezug von 6 Aktien, #34, 31,5 x 19 cm, schwarz, weiß, Druck auf Büttenpapier, leichte Knickfal- ten, links minimaler Randschaden, minimale Stelle alt hinterklebt, sonst EF, wunderschönes Initial, flämische Variante, Kupferstichvignette mit dem Wappen der Gesellschaft, OU. Die Ge- burtsstunde des Derivate-Marktes! R7. Der erste Optionsschein der Finanzgeschichte! Der Warrant berechtigte in der Zeit bis zum 25.10.1730 zum Bezug von 6 Aktien. Der Opti- onsschein berechtigte zum Bezug von Aktien der Kaiserlich-Indischen Compagnie zum Kurs von 103 Prozent. Kaiser Karl VI. wollte 1723 eine eigenständige Kolonialpolitik etablieren. Daraufhin errichteten flämische Kaufleute die Kaiserlich-Indische Compagnie. Die Gesellschaft erhielt das Recht, Handel mit Ost- und Westindi- en zu betreiben. 1729 schließlich wurde erstmals das Recht vergeben, Anteile innerhalb einer ge- wissen Frist zu einem vorher festgelegten Preis beziehen zu können - die Geburtsstunde des Optionsscheins. Später entwickelte Russell Sage den Optionsgedanken weiter und schaffte mit seinen Ansätzen die Grundlagen für die moder- nen Derivate. Mindestgebot / minimum bid: 1.000 € Los 207 EF- L‘Entreprise des Constructions pour la Par- tie Méridionale de la ville de Lyon Lyon, 13.10.1771, Action de la Premiere Classe über 11.000 Livres, #132, 26,7 x 18,2 cm, schwarz, weiß, Druck auf Büttenpapier, Original-Signatur des Bauleiters Antoine-Michel Perrache, Rarität! Die Gesellschaft baute den südlichen Teil der Stadt Lyon. 3.000 Livres pro Aktie waren sofort zahlbar. Des Weiteren waren je 2.000 Livres am 01.01.1773, 01.07.1773, 01.01.1774 und am 01.01.1775 fällig. Mindestgebot / minimum bid: 200 € Los 208 VF Maastricht: Deklaration von Loye van Bor- ne und Johan van Ophem Maastricht, 1461, Deklaration von Loye van Bor- ne und Johan van Ophem, zwei Maastrichter Stadträten, bezüglich Liegenschaften, Mieten und Rückzahlungen in Maastricht (die Stadt wird nicht erwähnt, doch waren beide Männer dort sehr prominent), Manuskript in Hollän- disch und Deutsch, 12 Zeilen, Wachssiegel mit guter Prägung, 7,8 x 26 cm, Knickfalten, R12 . Mindestgebot / minimum bid: 500 € 1815 dem Deutschen Bund bei. 1867 ging die Ver- waltung auf Preußen über. Im November 1918 wurde Waldeck Freistaat, bevor es 1929 wieder mit Preußen (Provinz Hannover) vereinigt wor- den war. Seit 1945 gehört Waldeck zu Hessen. Mindestgebot / minimum bid: 400 € Los 205 VF Gustavus Adolphus, door Gods Genade, Koning van Zweeden, der Gothen enWen- den etc. etc. etc. Amsterdam, 01.09.1797, 5 % Obligation über 1.000 Gulden, #549, 41,8 x 26,6 cm, schwarz, beige, DB, Druck auf Büttenpapier, Knickfalten quer, kleine Randeinrisse, KR, Auflage 1.250 Stück, aus einer alten Sammlung, R10. Gustav IV. Adolf (01.11.1778 - 07.02.1837) war von 1792 bis 1809 König von Schweden. Der religi- öse Gustav sah Napoléon als Antichristen und wurde schon bald in einen Krieg mit dem fran- zösisch-russischen Bündnis verwickelt. Dabei verlor er Finnland und Pommern. Das Misstrau- en in der Bevölkerung wuchs, und so wurde er am 13.03.1809 abgesetzt. Nach kurzer Gefangen- schaft wurde er des Landes verwiesen. Mindestgebot / minimum bid: 750 € Los 206 EF/VF Kaiserlich Indische Compagnie Antwerpen, 06.04.1730, Optionsschein zum Los 203 EF Compagnie des Indes Paris, 10.07.1771, Rentes Perpetuelles à 4 pour Cent Délibération du 27 Août 1765 über 5.800 Livres, #384, 33 x 21 cm, schwarz, beige, Druck auf Büttenpapier, DB, mit Récépissé, Howard Shakespeare #CI4.C3, R10! Die Compagnie des Indes wurde 1664 unter Ludwig XIV. von Jean Baptiste Colbert als Welt- handelsgesellschaft ins Leben gerufen und besaß das Handelsprivileg für Ostindien. Kurz nach dem Tod des Sonnenkönigs bekam John Law den Auftrag, die maroden Finanzen des Königreichs zu sanieren. Er fasste die verschiedenen franzö- sischen Handelskompagnien zur Mississippi- Gesellschaft zusammen, die er später in Anleh- nung an die Kerngesellschaft Colberts wieder in Compagnie des Indes umbenannte. Bis Mai 1720 wurden 500 Schiffe gebaut oder gekauft. Es herrschte Aufbruchstimmung und Euphorie. In diesem Überschaum bediente sich der Staat der Notenpresse. Als Konsequenz folgten steigende Preise – nicht nur für Waren, sondern auch für Aktien. Die Papiere von Law’s Mississippi-Ge- sellschaft schossen in wenigen Jahren von 500 auf 18.000 Livres in die Höhe. Schon bald konn- ten die Banken die Noten jedoch nicht mehr ein- lösen. Law suchte den Ausweg, indem der No- minalwert halbiert wurde. Die Konsequenz war jedoch, dass ganz Frankreich in Aufruhr geriet und Law fliehen musste. Mindestgebot / minimum bid: 500 € Los 204 VF Friedrich door Gods gnade, Vorst vanWal- deck, Grave van Pyrmont en Rappolsteyn Arolsen, 01.01.1785, 5 % Obligation über 1.000 Gulden, #55, 36,3 x 23,8 cm, schwarz, beige, Druck auf Büttenpapier, Knickfalten mit kleinen Einrissen, verschmutzt, Auflage nur 100 Stück, innen rotes Lacksiegel und Original-Signatur von Friedrich Fürst von Waldeck. Waldeck ist ein ehemaliges Fürstentum des Deutschen Reiches, die Hauptstadt war Arolsen. Die Grafen von Waldeck residierten hier seit 1180 und erwarben 1625 auch die Grafschaft Pyr- mont. 1807 traten die Fürsten dem Rheinbund,
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