56. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 12. September 2020

103 der Vater von Baron Alexander, gründete in St. Petersburg das Bankhaus Stieglitz & Co. Anläs- slich der Krönung des Nikolaus I. 1826 wurde Ludwig Stieglitz der Titel „Baron“ verliehen. 15 Jahre später wurde er zum Hofbankier berufen. Nach Vaters Tod übernahm Alexander Stieglitz das Bankgeschäft. In St. Petersburg nannte man ihn „König der Börse“: „Wechselkurse gibt es an der Börse nur, wenn Baron Stieglitz anwesend ist, sonst nicht“. Er finanzierte auch die erste Eisenbahnstrecke Russlands zwischen Moskau und St. Petersburg. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 845 VF Naphta-Productions-Gesellschaft Gebrü- der Nobel St. Petersburg, 1881, rückseitig Druckvermerk von 1912, Anteilschein über 5.000 Rubel, #1003, 29,6 x 23,1 cm, braun, grau, schwarz, Knickfal- te quer, kleine Randeinrisse, sonst gut erhalten, ausgestellt auf die St. Petersburger Handelsbank, rückseitig übertragen auf die Russisch-Asiatische Bank (16.06.1915) und weiter auf die Moskauer Kaufmannsbank (28.01.1917), vorne Faksimile- Signatur von Ludwig Nobel, Peter Bilderling und Robert Nobel! Auflage nur 400 Stück! Goryanov 2.189.2 И , R6 , entspricht R10! Im Jahre 1837 emigrierte der schwedische Bürger Immanuel Nobel nach St. Petersburg. Er war als Erfinder und Mechaniker in Stockholm bank- rottgegangen und befand sich auf der Flucht vor seinen Gläubigern. In St. Petersburg eröffnete er eine Fabrik für Gewehre, Minen und andere Waffen. Das Geschäft lief gut an und florierte bis zum Ende des Krim-Kriegs 1856. Danach fehlten neue Aufträge und Immanuel machte erneut bankrott. So kehre er wieder nach Schweden zu- rück. Er hatte vier Söhne: Robert, Ludwig, Alfred und Emil. Die drei Älteren blieben zunächst in St. Petersburg. Ludwig baute sich eine Maschi- nenfabrik auf, in der er weiterhin Gewehre und Waffen für die Marine produzierte. In das Erd- ölgeschäft kamen die Brüder eher durch einen Zufall. Um an ausreichende Mengen Nussbaum- holz für die Gewehrläufe zu kommen, hatte Lud- wig seinen Bruder Robert in den Kaukasus ge- Los 843 EF- Actiengesellschaft fürWalfang und Fischerei im Stillen Ocean Graf H. H. Keyserling & Cie. / The PacificWhaling and Fishery Company of count H. H. Keyserling and Co., Limited St. Petersburg, 1902, Aktie über 250 Rubel, #5703, 33 x 25,5 cm, blau, schwarz, türkis, Knick- falte quer, KR, dreisprachig: Russisch, Deutsch, Englisch, Goryanov 5.178.1, R6, nach unserer Systematik R9. Heinrich Keyserling, ein junger russischer Offi- zier deutscher Abstammung, war einer der be- deutendsten russischen Walfänger. Er lernte sein Handwerk in Norwegen bevor er 1894 zusam- men mit seinem Brunder Alfred seine eigene Gesellschaft gründete. Für das erste Schiff gab es von der Regierung einen Vorschuss von 125.000 Rubel. Bereits nach zwei Jahren hatte Keyserling mehr als 700Wale gefangen und verarbeitet. Um weiter expandieren zu können gründete Keyser- ling 1899 schließlich die Aktiengesellschaft. Der Russisch-Japanische Krieg im Jahr 1905 wurde der Gesellschaft zum Verhängnis: Seinerzeit lag die Flotte gerade im japanischen Hafen Nagasa- ki. Die Japaner haben sich die Schiffe einverleibt. Mindestgebot / minimum bid: 1.000 € Los 844 EF Gesellschaft der Narwer Flachsweberei, ehem. Flachsspinnfabrikdes BaronA. L. Stieglitz St. Petersburg, 1900, Anteil über 250 Rubel, #3195, 34,8 x 24,7 cm, rot-braun, schwarz, DB, Abbildung der Fabrik. Der Beginn der Kupons lässt vermuten, dass das Papier 1921 erst, bezie- hungsweise neu, in Tallin (Reval) ausgegeben worden war, Goryanov 1.142.2 И *, R1. Baron Alexander L. Stieglitz war Bankier, Indu- strieller und Mäzen. Er war der erste Verwal- ter der Staatsbank des russischen Imperiums. „Sein Name ist genauso weltweit berühmt, wie der der Rothschilds. Mit seinen Wechseln kann man durch Europa, Amerika und Asien reisen“, schrieb die Presse der damaligen Zeit. Die Familie war deutschen Ursprungs (Arolsen, Fürstentum Waldeck) und kam Ende des 18. Jahrhunderts nach Russland. Ludwig Stieglitz, falten und Einrisse teils hinterklebt. Mindestgebot / minimum bid: 50 € Los 840 VF Versicherungspolicen Baltikum 1 [10 Stück] Konvolut aus 10 Versicherungspolicen: a) Apdro- sinasanas un Transporta Akciju Sabiedriba „Lat- via“, Riga, 1937; b) Prima Latvijas Apdrosinasanas un Transporta Akciju Sabiedriba, Riga, 1937; c) Apdrosinasanas un Transporta Akciju Sabiedriba „Latvia“, Riga, 1934; d) Apdrosinasanas un Trans- porta Akciju Sabiedriba „Latvia“, Riga, 1933; e) Apdrosinasanas Akciju Sabiedriba Drosiba, Riga, 1940; f) Kindlustusselts „Eesti“, Tartus, 1932; g) EKA Eestimaa Kinnitus A. S., Tallinn, 1935; h) Kindlu Stusaksiaselts Eeesti Lloyd, Tallinn, 1938; i) Rigas Jurmalas Savstarpejas adrosinasanas biedriba, Riga, 1940; j) Kindlustuse Aktsia Selts Eesti Lloyd, Tartu, 1934. Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 841 VF Versicherungspolicen Baltikum 2 [11 Stück] Konvolut aus 11 Versicherungspolicen: a) Ap- drosinasanas un Transporta Akciju Sabiedriba „Latvia“, Riga, 1936; b) Prima Latvijas Apdrosi- nasanas un Transporta Akciju Sabiedriba, Riga, 1930; c) Latvijas Apdrosinasanas Parvalde Dzi- vibas apdrosinasanas zime, Riga, 1944; d) Ap- drosinasanas un Transporta Akciju Sabiedriba „Latvia“, Riga, 1931; e) Rigas Savstarpejas Apdro- sinasanas Biedriba, Riga, 1939; f) Äritunnistus, Proof; g) Kindlustus A. A. OMA, Tartus, 1939; h) EKA Eestimaa Kinnitus A. S., Tallinn, 1933; i) Apdrosinasanas un Transporta Akciju Sabiedri- ba „Daugava“, Riga, Feuer-Versicherung, 1934; j) Rigas Jurmalas Savstarpeja Ugunsaprosinasanas Biedriba, Riga, 1930; k) Eesti Union Kinnitus- Aktsia-Selts, Tallinn, 1932. Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 842 VF Souvenir de la Visite du Czar et de la Czari- ne à Paris 1896 Paris, 1896, Briefumschlag mit Briefmarke und Stempel, 12 x 15 cm, braun, beige, Knickfalte, adressiert an Monsieur C. Ph. Mohr in Cöln-Eh- renfeld, Abbildung des Zars und der Zarin. Mindestgebot / minimum bid: 50 € Russland

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