54. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 25 Januar 2020

66 durch Übernahme der gleichnamigen GmbH. Es wurden Eisenbahnfahrzeuge, Personenwagen, Straßenbahnwagen, schmalspurige Güterwagen sowie Karosserie- und Automobilausrüstungen produziert. Mindestgebot / minimum bid: 300 € Los 433 VF+ Schiffswerft von Henry Koch AG Lübeck, August 1925, Anteilschein über 5 RM, #659, 21 x 29,7 cm, braun, schwarz, Knickfalte längs, Eselsohr. Die Werft wurde im Jahr 1908 gegründet. Ge- schäftszweck war der Schiff- und Maschinenbau. 1918 erwarb die Gesellschaft die Dockanlagen der Lübecker Dock GmbH. Bereits 1934 musste die Werft Konkurs anmelden. Mindestgebot / minimum bid: 270 € Los 434 EF Schlosshotel Aktiengesellschaft Gotha Gotha, Juli 1937, Muster einer Aktie über 200 RM, o. Nr., 21 x 29,7 cm, braun, schwarz, Per- foration, uns bisher unbekanntes Einzelstück beim Einlieferer. Die Gesellschaft wurde am 29. März 1911 ge- gründet, um das Schlosshotel in Gotha zu betrei- ben. Am 13. Dezember 1943 wurde der Firmen- sitz nach Weimar verlegt. Großaktionär war zu dieser Zeit die Fritz-Sauckel-Stiftung, Leistung der Schaffenden in Weimar. Mit den Geldern der Stiftung Leistung der Schaffenden wurden Bau- projekte wie der Ausbau des Adolf-Hitler-Platzes (Gauforum, heute Weimarplatz) und der Umbau des Hotel Elephanten in Weimar ermöglicht. Zu- dem finanzierte Sauckel, Gauleiter, Ministerprä- sident und Reichsstatthalter in Thüringen, mit den Geldern der Industriestiftung Geschenke an führende Persönlichkeiten im Reich und der Region Thüringen, die Arbeit der Partei, Wirt- schaftsförderprogramme und den Ausbau der geplanten SS-Universität in Jena. 1945 wurde das Schlosshotel schwer beschädigt. Später entstand an der Stelle ein Bürogebäude. Mindestgebot / minimum bid: 170 € Los 435 EF Schultheiss‘ Brauerei AG Berlin, 01.09.1891, Muster einer Aktie über 1.200 Mark, o. Nr., 25,4 x 33,4 cm, orange, blau, grau, schwarz, KR, lochentwertet, angedeuteter Stempel, sehr dekorative Gestaltung, R12! Die Gesellschaft wurde am 27.05.1871 unter Los 430 VF Rhine-Westphalia Electric Power Corporation (Rheinisch-Westfälisches ElektrizitätswerkAG) New York, 09.01.1930, Temporary Certificate for less than 100 Shares, 20 American Shares á 100 RM, #TO2497, 19,5 x 27,3 cm, orange, schwarz, Perforation, verknittert, kleine Klammerlöcher, nur ein weiteres Stück ist uns bekannt, aus ei- nem alten Bestand. Die Firma wurde 1898 unter maßgeblichem Einfluss von Hugo Stinnes gegründet. Im dar- auf folgenden Jahr wurde das erste Kraftwerk in Essen errichtet. Ab 1905 beteiligten sich erste Kommunen an dem jungen Unternehmen. Sie hielten lange Zeit die Mehrheit der Aktien. Zu- dem hatten sie Mehrstimmrechtsaktien. Diese wurden erst 1998 abgeschafft. Der Börsengang fand 1922 in Berlin statt. Heute ist RWE einer der führenden deutschen Energieversorger. Mindestgebot / minimum bid: 85 € Los 431 VF Rhine-Westphalia Electric Power Corporation (Rheinisch-Westfälisches ElektrizitätswerkAG) New York, 11.06.1941, 100 American Shares á 100 RM, #580, 19,1 x 29,2 cm, orange, schwarz, verknittert, Perforation, kleine Klammerlöcher, etwas verschmutzt, Einzelstück aus einem alten Bestand! Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 432 VF SächsischeWaggonfabrikWerdau, AG Werdau, 17.04.1920, Textmuster einer Vorzugs- aktie über 1.000 Mark, nullgeziffert, 25,2 x 34,5 cm, schwarz, grau, Perforation, Knickfalten, Ein- zelstück aus einer alten Sammlung (zuletzt 2005 versteigert). Die Aktiengesellschaft entstand am 8. April 1908 ke in der Kaiserin-Augusta-Alle, der Prenzlauer Chaussee, der Birkenstraße, der Kleiststraße sowie in Groß Lichterfelde und Halensee. Die Bank war allerdings chronisch klamm und defi- zitär: 1895 scheiterte der Versuch eine Anleihe zu platzieren. Statt zwei Millionen Mark wurden lediglich 165.700 Mark platziert. Auch die 1899 ausgegebenen Aktien Lit. C mussten bereits 1901 abgestempelt werden. Mindestgebot / minimum bid: 1.100 € Los 429 EF Renn-KlubWiesbaden e.V. Wiesbaden, 03.07.1904, Beitrags-Schein über 50 Mark, #504, 34,1 x 21,2 cm, grün, rot, beige, Knickfalte quer, sonst gut erhalten (EF), ausge- stellt auf den Baurat Winter in Wiesbaden, nach unseren Recherchen sind nur die vier Stücke #503 bis #506 von 1904 sowie die #2311 von 1919 bekannt! R10! Der Rennclub wurde 1902 im Kurhaus von „einer Anzahl der im wirtschaftlichen Leben stehenden Männer“ gegründet. Das ausgesuch- te Terrain lag in Erbenheim. Der Magistrat gab dem Rennclub ein zweiprozentiges Darlehen über 200.000 Mark. In der Deutschen Bauzei- tung vom 4. Januar 1905 heißt es: „Ein Preisaus- schreiben betr. Entwürfe für eine Rennbahn für Pferde- und Automobilrennen bei Erbenheim erlässt der Renn-Klub Wiesbaden zum 31. März 1905. Vier Preise von 1500, 1000, 750 und 500 M.“ Im Juli 1910 wurde die Rennbahn mit Tribü- nen und Verwaltungsgebäude eröffnet. 20 Jahre später kam das Aus für die Rennbahn, auf der bereits vor dem Ersten Weltkrieg Starts und Lan- dungen von Flugzeugen durchgeführt wurden. Zunächst entstand ein ziviler Landeplatz, später ein Militärflughafen. Heute befindet sich auf dem Gelände in Erbenheim das Hauptquartier der US Army Europe. An den Renn-Klub erin- nert heute noch der Straßenname: Rennbahn- straße. Mindestgebot / minimum bid: 1.000 €

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