54. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 25 Januar 2020

65 Pommern, Ost- und Westpreußen. Sie gewähr- ten ländlichen Rittergütern Kredite. Die Pom- mersche Landschaft wurde 1781 gegründet. Für das Institut hafteten alle adligen Güter der Pro- vinz. Beim vorliegenden Papier diente das Gut Klosin im Pyritzer Creiß als Sicherheit. Mindestgebot / minimum bid: 250 € Los 427 EF- Preußische Bergwerks- und Hütten-Actien- Gesellschaft Düsseldorf, 01.07.1873, Aktie der Serie VI über 200 Thaler / £ 30, #13866, 18,5 x 31,8 cm, braun, schwarz, weiß, Knickfalten längs, Druck auf Büt- tenpapier, Rand ungleichmäßig, Original-Signa- tur Thomas Mulvany. Nach einer erfolgreichen Karriere bei der iri- schen Kanalbaugesellschaft lockten die Chancen der Selbstständigkeit den Iren Wiliam Thomas Mulvany (1806-1885) 1852 ins Ruhrgebiet. Zwei Jahre später gründete er die Bergwerksgesell- schaft Hibernia, der er den lateinischen Namen seiner Heimat gab. 1855 begann Mulvany mit dem Abteufen des Schachtes. Die ungewöhnlich kurze Teufzeit war durch die Abstützung der Schachtwände mit den neu erfundenen Tüb- bing-Ringen möglich. So ließen sich auch unter schwierigen geologischen Bedingungen Schäch- te niederbringen. Bereits 1856 wurde auch in sei- ner Zeche Shamrock in Wanne-Eickel der erste Schacht niedergebracht. Er benannte ihn nach dem Symbol seiner Heimat, dem Kleeblatt. Um das dreiblättrige Kleeblatt zu vervollständigen kaufte Mulvany in den Folgejahren weitere Berg- felder und bündelte sie in der Zeche Erin. 1867 fasste er die Gesellschaften in der Preußischen Bergwerks- und Hütten-Actien-Gesellschaft zu- sammen. Doch die Wirtschaftskrise infolge des Gründerkrachs von 1873 sind auch an Mulvanys Firma nicht spurlos vorbeigegangen. 1877 ging seine Gesellschaft schließlich in Konkurs. Damit riss er den Hauptgläubiger, die Berliner Handels- gesellschaft, fast mit in den Ruin. Zur Rettung der Außenstände hat sie sich daher die Aktiva einverleibt. Diese gingen 1882 an Friedrich Gril- lo, die Disconto-Gesellschaft und an das Bank- haus Sal. Oppenheim & Co. 1887 landeten sie schließlich bei der Gelsenkirchener Bergwerks AG (früher Veba, heute E.ON ) . Die Grubenfel- der der Zechen Erin, Fürst Hardenberg, Germa- nia, Hansa, Minster Stein und Zollern bildeten nun ein Ganzes. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Zeche kurz Zeit selbstständig als Erin Bergbau AG geführt. Später ging sie in der Ruhr- kohle AG auf. Mindestgebot / minimum bid: 270 € Los 428 EF Real-Credit-Bank Berlin, 01.05.1899, Aktie über 1.000 Mark, Lit. C, #817/1440, 24,7 x 33,7 cm, braun, türkis, schwarz, leichte Knickfalte längs, leichte Esels- ohren, Erhaltung EF, KR, uns sind nur die Stüc- ke #1438, #1440 und #1441 bekannt. R10! Die Bank wurde 1871 als Genossenschaft gegrün- det und 1888 in eine Aktiengesellschaft umfir- miert. Sie betrieb das Bank- und Kommissions- geschäft in Effekten und Hypotheken sowie den Depositenverkehr. Das Institut war zudem als Terraingesellschaft aktiv: Sie besaß Grundstüc- Schreibmaschine verfasst, Randschaden oben mit Fehlstück, Knickfalten, Original-Signaturen! Das Kapital wurde um insgesamt 6.000 Aktien erhöht. Die angebotene Aktie entspricht also 63,3 Prozent der gesamten Kapitalerhöhung! Unikat! R12! Die Bank wurde am 21. November 1856 als Dan- ziger Privat-Actien-Bank gegründet. Durch die Königliche Kabinetsorder vom 16. März 1857 wur- de sie als Notenbank genehmigt. Das Notenbank- privileg gab die Bank aber 1890 ab. Ab 18. Mai 1940 lautete die Firma Ostdeutsche Privatbank AG. Nachdem 1942 die bankähnlichen Geschäfte auf die Bank der Deutschen Arbeit AG in Berlin übergingen, firmierte die Gesellschaft fortan als Aktiengesellschaft für Danziger Realwerte. Mindestgebot / minimum bid: 600 € Los 425 EF- Oystercliff Diamant-Gesellschaft m.b.H. Lüderitzbucht, ca. 1910, Namens-Anteilschein über 500 Mark, #276, 16,8 x 24 cm, schwarz, blau, Knickfalten, Auflage 300 Stück, ausgestellt auf Salomon Levin, uns bisher unbekanntes Stück aus einer alten Sammlung! Die Gesellschaft besaß Schürf-Konzessionen in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Mindestgebot / minimum bid: 400 € Los 426 EF- Pommersche Landschaft - Anclamischer Creyß Pasewalck, 24.06.1825, 3,33 % Privilegirter Pfandbrief über 50 Thaler, #103, 19,2 x 30,2 cm, schwarz, beige, Druck auf Tierhaut, Knickfalten, OU, lochentwertet (RB), vergleichbar Nr. 14 in dem Buch „Der Pfandbrief“ von Prof. Dr. Udo Hielscher (2011 bei der HWPH AG erschienen). Das „Landschaft“ im Namen der Gesellschaft stand früher für Bodenkreditanstalten. Die er- sten dieser Gesellschaften entstanden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Schlesien, Stück (#1126, 17.05.1873) wurde gefunden und ein weiteres Exemplar (versteigert 1982) ist uns bekannt! R10. Die Bank wurde am 24. Oktober 1871, inmitten des Börsen- und Gründungsschwindels gegrün- det. Der Inhaber des Anteilscheins, Herr J. F. Meyer, war unter anderem Direktor der Ac- kerbauschule in Nieder-Briesnitz bei Sagan in Schlesien. Diese war die zweite Ackerbauschule Schlesiens (nach Poppelau, Kreis Rybnik). Sie wurde 1870 eröffnet. In ihr schob sich in Ver- bindung mit einem Gutsbetrieb die praktische Ausbildung automatisch gegenüber dem theo- retischen Unterricht in den Vordergrund. Sie wurde jedoch bereits 1888 wieder geschlossen, als die Domäne, die ihr die Grundlage abgab, an die Forstverwaltung abgetreten werden musste. Mindestgebot / minimum bid: 1.000 € Los 422 VF/F Oberhohndorfer Forst-Steinkohlenbau-Verein Zwickau, 01.02.1859, Gründeraktie über 70 Thaler, #642, 34,8 x 24,2 cm, grün, schwarz, DB, Knickfalten berieben und mit Einrissen, verschmutzt, OU, Auflage 2.500 Stück, Stempel. Gesellschaft förderte in der Oberhohndorfer, Bockwaer und Schedewitzer Flur Kohle. Ein Wassereinbruch im August 1897 brachte den Be- trieb zum Erliegen und ließ die Aktien im Kurs einbrechen. Mindestgebot / minimum bid: 350 € Los 423 EF „Osram“ GmbH KG Berlin, Januar 1922, 5 % Teilschuldverschrei- bung über 5.000 Mark, Lit. B, #20472, 29,5 x 21,8 cm, braun, schwarz, DB, leichte Knickfalte quer, sonst EF, nicht entwertet, uns bisher unbe- kannter Nominalwert aus einem alten Bestand! Die Gesellschaft entstand im Jahr 1920 durch die Zusammenlegung der Glühlampenwerke von Siemens & Halske, der AEG sowie der Auerge- sellschaft. Nach langer Zeit als Teil des Siemens- Konzerns ist die Gesellschaft seit 2013 wieder eigenständig und an der Börse notiert. Mindestgebot / minimum bid: 300 € Los 424 F Ostdeutsche Privatbank AG Danzig, Juli 1940, Sammelaktie über 3.800 x 1.000 RM, Nummer 1 - 3.800, 29,7 x 21 cm, mit Deutschland vor 1948

RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2