54. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 25 Januar 2020
106 zeugnissen und des Militärs an Rüstungsgütern. Die Firma produzierte Metallbearbeitungsma- schinen und Pressen für die spanlose Formung, zum Programm gehörten ferner Dampfhäm- mer, Hebezeuge, Spezialmaschinen zur Herstel- lung von Rüstungsgütern, wie zum Beispiel von Kanonen, Gewehren, Munition und Torpedos. Mindestgebot / minimum bid: 350 € Los 815 VF Socialistiska Rådrsrepublikernas Unions Handelsrepresentation i Sverige (Handels- vertretung der UdSSR in Schweden) Stockholm, 21.02.1941, 4,5 % Schuldverschrei- bung über 50.000 Schwedische Kronen, #A005, 21 x 34,8 cm, blau, weiß, schwarz, loch- und stempelentwertet, Knickfalten, Text in Schwe- disch, Original-Signaturen von M. Davidov und N. Krilov. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 816 VF Tula: Beurlaubung Tula, 02.12.1898, Beurlaubung für die Bäuerin Praskowja Nikolajewna Grittschina für 3 Monate, #164, 23,7 x 30 cm, schwarz, beige, Knickfalten, fleckig, gebräunt, kleine Randeinrisse, über- stempelt mit „kostenfrei für Zeiträume nicht länger als ein Jahr“. Mindestgebot / minimum bid: 40 € 1937, Muster einer Inneren Staatsanleihe zur Stärkung der Verteidigung der UdSSR, Prämien- anleihe von 1937 über 5 Obligationen zu je 100 Rubel = 500 Rubel, Emission mit Gewinngaran- tie, Gruppe 20, Serie 21447, #16-20, 29,7 x 21,7 cm, blau, türkis, rosa, Knickfalte quer, Eselsohr, kleiner Randeinriss, roter Musteraufdruck. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 813 VF Versicherungsgesellschaft„Wolga“ St. Petersburg, 28.02.1908, Interimsschein für den Erhalt einer Police oder eines Erneue- rungsscheins über 20.000 Rubel, #317129, 33,3 x 23,5 cm, oliv, schwarz, Knickfalten, rechts klei- ne Randschäden, Randeinriss teils hinterklebt, Ivankin XII.3.4., versichert wurde Waren und Einrichtung eines Ladens. Die Assekuranz wurde 1871 in Nishni-Nowgorod gegründet. 1899 verlegte die Gesellschaft ihren Sitz nach Moskau und 1913 nach St. Petersburg. Die Versicherungsgesellschaft existierte bis zur Verstaatlichung im Jahr 1918. Mindestgebot / minimum bid: 80 € Los 814 VF „Phoenix“ EngineeringWorks Company, Limited, St-Petersburg established 1868 St. Petersburg, 1910, Anteilschein über 100 Ru- bel, #3565, 35,2 x 26,8 cm, grün, schwarz, Knick- falten, kleine Randeinrisse, KR, zweisprachig: Russisch, Französisch, ausgestellt auf den Ho- telbesitzer Serge Renault, Goryanov 3.113.1 И , R3. Die britischen Staatsbürger James und John Murged gründeten 1868 die St. Petersburger Ma- schinenfabrik Phönix. Die Fabrik wurde anfäng- lich als Personengesellschaft geführt und 1897 in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt. Phönix war das zweite größere Maschinenbauunterneh- men in St. Petersburg nach der Maschinenfabrik von Ludwig Nobel (dem Bruder des Dynamit- Erfinders und Stifters des Nobelpreises), die be- reits 1862 gegründet worden war. Der Erfolg und das starke Wachstum des Werkes Phönix wurden begünstigt durch den großen Bedarf an Metaller- Die einzige Goldrubel-Anleihe der Sowjetuni- on! In den letzten zwei Jahren seines Lebens versuchte Lenin durch seine sogenannte Neue Ökonomische Politik (NEP), die russische Wirt- schaft, die durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgende Revolution buchstäblich ins Koma gefallen war, mit Hilfe kapitalistischer Elemente wieder Leben einzuhauchen. Mit dem Tscher- wonetz wurde eine an das Gold gebundene Währung geschaffen, privates Unternehmertum wurde wieder erlaubt und mit diesem Zertifikat haben wir ein Beispiel dafür, dass das Format von Staatsanleihen wieder so schön groß wur- de, wie in der Zarenzeit. Die angebotene Ob- ligation auf den höchsten Nennwert von 1.000 Rubel misst 35x26 cm und ist damit eines der größten Zertifikate der Sowjetzeit. Wenn nicht in der Kopfvignette Hammer und Sichel abgebildet wären, könnte man diese Anleihe auf den ersten Blick ihrem Design nach für ein Wertpapier aus der Zarenzeit halten. Stalin drehte 1928 bis 1931 der Neuen Ökonomischen Politik und den wie- dergewonnenen Freiheiten langsam wieder die Luft ab. Im gleichen Zuge begannen die stalini- stischen Repressionen, die um 1937 ihren Höhe- punkt erreichten. Nach 1928 wurden dann auch die Formate der sowjetischen Staatsanleihen wieder kleiner, bis sie in den 1930er Jahren all- gemein nur noch die Größe eines Lottoscheins hatten. Apropos Lottoschein, die meisten sowje- tischen Staatsanleihen waren sowieso Lotteriean- leihen, auf die es keine Zinsen gab, sondern mit denen der Anleger höchstens einen Geld- oder Sachgewinn erzielen konnte. Natürlich nur, wenn er Glück hatte. Die vorliegende Anleihe mit einer Verzinsung von 8 % ist nicht nur die höchstverzinsliche Anleihe der Sowjetunion, einen so hohen Satz hatte es nicht einmal bei den zaristischen Staatspapieren gegeben. Unter- schrieben hat die Anleihe Michail Iwanowitsch Kalinin als Vorsitzender des Zentralen Exeku- tivkomitees der UdSSR zusammen mit seinem Volkskommissar für Finanzen, Sokolnikow. Ka- linin hatte es als Kommunist der ersten Stunde vom einfachen Schlosser in den St. Petersburger Putilow-Werken bis zum sowjetischen Regie- rungschef gebracht. Er war bis zu seinem Tode (1946) ergebenster Diener seines Herrn und Gebieters Josef Stalin. Es wird ihm nachgesagt, dass er diese seine Treue und seine ideologische Standfestigkeit nicht aufgab, als in den erwähn- ten Repressionsjahren seine Ehefrau vom Staats- sicherheitsdienst verhaftet und verbannt wurde. Mindestgebot / minimum bid: 190 € Los 811 VF UdSSR - Staatliche innere Anleihe„Fünfjah- resplan in vier Jahren“ Moskau, 1930, Staatliche innere Los-Anleihe - Fünfjahresplan in vier Jahren - 1/10 einer 50 Rubel Obligation = 5 Rubel, nicht verzinsliche Los-Anlei- he, Serie 74066, Gruppe 20, #8, 7,3 x 10,3 cm, alt- rosa, braun, kleine Löcher, Knickfalte längs. Mindestgebot / minimum bid: 70 € Los 812 VF UdSSR - Staatliche innere Anleihe zur Stär- kung der Verteidigung der UdSSR
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