52. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 Auktion 4. Mai 2019

69 hörten der damalige Generaldirektor der Kunst- akademie Heinrich Vitzthum von Eckstädt, der Leiter der Dresdner Skulpturensammlung Karl August Böttiger, verschiedene Künstler und Pro- fessoren der Dresdner Kunstakademie. Johann Gottlob von Quandt konnte seinen Freund Jo- hann Wolfgang von Goethe samt den Weimarer Kunstfreunden als Mitglieder des Sächsischen Kunstvereins gewinnen. Goethe blieb Mitglied bis zu seinem Tode 1832. Zu den Förderern des Sächsischen Kunstvereins gehörte auch der säch- sische König Anton. Er bezuschusste den Verein mit einem Betrag von 500 Talern. Der einfache Mitgliedsbeitrag betrug mindestens eine Ak- tie, die einem Wert von fünf Talern entsprach. Bei seiner Gründung zählte der Kunstverein 80 unterzeichnete Aktien, fünf Jahre später, 1833, waren es 1.300. 1829 hatte der Verein be- reits 22 Kunstwerke angekauft. Diese wurden in der Generalversammlung zum Jahresende unter den Mitgliedern verlost, wobei die Aktien- Nummer gleichzeitig als Los-Nummer diente. Zuvor wurden von den Arbeiten Kupferstiche angefertigt und zu einer Mappe, der „Bilder- chronik“, gebunden und als Jahresgabe jedem Mitglied ausgehändigt. Nachdem Johann Gottlob von Quandts wählte die Generalversammlung 1833 seinen Nachfolger Carl Gustav Carus (1789- 1869), der den Verein zehn Jahre leitete. Wäh- rend seiner Amtszeit wuchs der Verein von 1.300 auf 1.800 Mitglieder. Die Zerstörung Dresdens im 2. Weltkrieg und die sowjetische Besatzung Sachsens bedeuteten das Ende des Sächsischen Kunstvereins. Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder zugelassen. (Quelle: Neuer Sächsischer Kunstverein) Mindestgebot / minimum bid: 350 € Los 487 VF Schlesische Actien-Gesellschaft für Berg- bau und Zinkhütten-Betrieb Breslau, 01.11.1853, Gründeraktie über 100 Tha- ler, #4707, 22 x 31,3 cm, schwarz, weiß, Stempel, Knickfalte längs, unterer Rand durch Kupontren- nung ungleichmäßig, kleine Randeinrisse hin- terklebt, rückseitig befindet sich der Aktientext auch in Französisch, herrliche Gestaltung von Ludwig Burger, Original-Signatur von Graf von Morney, dem Großindustriellen und Mitbegrün- der des Crédit Mobilier, R9. Das Unternehmen wurde 1853 auf Initiative von Graf Guido Henckel von Donnersmarck gegrün- det. Es wurden Zink-, Kupfer-, Silber- und Bleier- ze sowie Kohle gefördert. Nach dem Ersten Welt- krieg lagen große Teile des Vermögens auf polni- schem Gebiet. Der Teil, der sich in Deutschland befand, wurde in die Schlesische Bergwerks- und Hütten-AG eingebracht. Am 08.09.1947 wurde der Sitz dieser Gesellschaft von Beuthen nach Braunschweig verlegt. Mindestgebot / minimum bid: 900 € Los 488 EF- Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG Berlin, Juni 1928, Muster einer Aktie über 1.000 RM, nullgeziffert, 21 x 29,7 cm, grün, schwarz, KR, Knickfalte längs, Einzelstück beim Einlieferer. Die Gesellschaft wurde am 27.05.1871 unter Los 485 EF Sächsische Elektricitäts-Lieferungs-Gesell- schaft AG Oberlungwitz in Sachsen, Januar 1921, 5 % Teil- schuldverschreibung über 1.000 Mark, später auf 9 RM umgestempelt, #12989, 34,7 x 23,2 cm, braun, oliv, schwarz, blau, DB, lochentwertet (RB), nur fünf Exemplare lagen im Reichsbankschatz. Die Gesellschaft wurde 1898 als Betriebs-AG Deutscher Elektricitätswerke vormals Magde- burger Elektricitätswerk in Magdeburg gegrün- det. Nach dem Verkauf des Magdeburger Werks wurde 1906 der Sitz nach Berlin und 1909 nach Oberlungwitz bei Chemnitz verlegt. Bereits 1906 wurde die Überlandzentrale Elektrizitäts- werk an der Lungwitz erworben. 1937 ging die Gesellschaft in der AG Sächsische Werke auf. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 486 EF/VF Sächsischer Kunstverein Dresden, 11.04.1886, Actien Schein und Quit- tung auf das Jahr 1886, #124, 10,5 x 12,9 cm, grau, beige, rot, blau, dekorativ, Ecke links oben restauriert, sonst EF. Die Aktie wurde von Lud- wig Richter (1803 - 1884), dem bedeutenden Maler und Zeichner der Spätromantik und des Biedermeiers, gestaltet. Der Kunstverein wurde am 1828 anlässlich einer Versammlung von Kunstfreunden zur Feier des dreihundertjährigen Todestages Albrecht Dürers gegründet. Ziel war die Förderung der bilden- den Künste. Die konstituierende Versammlung wählte den Kunstmäzen und -schriftsteller Jo- hann Gottlob von Quandt (1787-1858) zum Vor- sitzenden. Zu den Gründungsmitgliedern ge- Die Gesellschaft wurde bereits 1826 gegründet und hatte die Personen- und Güterbeförderung auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen zum Zweck. Nachdem sich die Gesellschaft lange Zeit mit der Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein einen harten Wett- bewerb lieferte, fusionierten sie 1967 zur Köln- Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG. Mindestgebot / minimum bid: 1.000 € Los 483 VF Provinzial-Hilfskasse für die Provinz Schle- sien [2 Stück] a) Breslau, 01.07.1910, 4 % Obligation über 100 Mark, Serie XXXI, #3076, 25,7 x 32,8 cm, blau, rot, schwarz, grau, Knickfalte längs mit ca. 1 cm langen Einrissen, Eselsohren; b) wie a), nur 200 Mark, Serie XXX, #6152, blau, grün, schwarz, grau. Beide Emissionen waren uns bisher un- bekannt. Nur diese beiden Exemplare wurden gefunden. Auf beiden Stücken handschriftlicher Vermerk: „Leopold Schefer Stiftung“. Gottlob Leopold Immanuel Schefer (1784 - 1862) war ein deutscher Dichter und Komponist. Er agierte unter dem Pseudonym Pandira. Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 484 EF- Rheydter Actien-Bau-Gesellschaft Rheydt, 01.10.1904, Aktie über 1.200 Mark, spä- ter auf 400 GM und 1.200 RM umgestempelt, #507, 19,5 x 25 cm, braun, Knickfalte längs, sonst EF, lochentwertet (RB), nur drei Exemplare lagen im Reichsbankschatz, Auflage 100 Stück! Die Gesellschaft wurde 1872 gegründet um Kleinwohnungen zu bauen und zu betreuen. Zudem besaß sie einen Ziegeleibetrieb. Anfang der 1990er-Jahre wurde die Firma von der Glad- bacher Aktienbaugesellschaft AG übernommen. Mindestgebot / minimum bid: 120 € Deutschland vor 1948

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