50. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 15. September 2018

90 Los 717 EF Industrie- und Handels-Aktiengesellschaft Internationale Arbeiterhilfe für Sowjet- Russland Berlin, Oktober 1922, Blankett eines Provisori- schen Zertifikats einer Obligation über 1.000 Mark, o. Nr., 25,5 x 32,2 cm, rosa, schwarz, DB, rechts unten Eckabschnitt, Abbildung: Arbeiter und Bauern tragen auf einer Treppe Waren, in- nen wird auf den Beschluss des Exekutivbüros der Internationalen Arbeiterhilfe für Sowjet-Rus- sland vom 1. September 1922 Bezug genommen. Diesen zeichneten für den Rat der Volkskommis- sare der Vertreter des Vorsitzenden A. U. Rykoff (späterer Premier der UdSSR, hingerichtet am 15. März 1938), der Vertreter des Geschäftsfüh- rers V. Smolianoff, der Sekretär M. Glasser sowie O. Kamenewa (Olga Kamenewa (geb. Bronstein) war Schwester von Leon Trotzki und Frau von Lew Kamenew - der „Steinerne“ (geboren als Leo Rosenfeld), enger Gefährte Lenins, am 25. August 1936 im ersten Moskauer Schauprozess hingerichtet. Kamenewa wurde am 11. Septem- ber 1941 in der Nähe von Orel hingerichtet. R10. Im Herbst 1922 fand in Berlin eine Konferenz statt, an der sozialistische und kommunistische Organisationen teilnahmen. Ziel war es, Hilfe zum Wiederaufbau der russischen Hungerge- biete zu organisieren. Die Anleihe wurde in ver- schiedenen Währungen aufgelegt. Mindestgebot / minimum bid: 300 € Los 718 EF/VF Industrie- und Handels-Aktiengesellschaft Internationale Arbeiterhilfe für Sowjet- Russland Berlin, Oktober 1922, 5 % staatlich garantier- te Anleihe über 1 US-$, #109318, 24,7 x 32 cm, grün, rot, schwarz, Knickfalten, DB, KB, Ab- bildung: Arbeiter und Bauern tragen auf einer Treppe Waren, Text in Deutsch. Im Herbst 1922 fand in Berlin eine Konferenz statt, an der sozialistische und kommunistische Organisationen teilnahmen. Ziel war es, Hilfe zum Wiederaufbau der russischen Hungerge- biete zu organisieren. Die Anleihe wurde in ver- schiedenen Währungen aufgelegt. Das vorliegen- de Papier war die deutsche Ausgabe und lautete auf US-Dollar. Mindestgebot / minimum bid: 300 € Los 719 EF- Aktiengesellschaft der chemischen Fabrik Friedr. Bayer & Co. in Moskau Moskau, 1912, Gründeraktie über 1.000 Rubel, #2750, 33,3 x 26 cm, braun, schwarz, KB, kleine Randeinrisse, leichte Knickfalte quer, zweispra- 3.1.1, R4. 1898 als Aktiengesellschaft gegründet, um die Eisengießerei und Maschinenfabrik des Han- delshauses W. M. Grigorjew & Co. zu überneh- men. Das Unternehmen spezialisierte sich auf den Bau von Landmaschinen und Metallbear- beitungsmaschinen. Eine spezielle Werkstatt war für die Serienfertigung von Ketten aller Art ausgelegt. Ab 1903 begann der Bau von Automo- bilen, Motoren und sogar von Flugmotoren. Die Autos basierten auf der Konstruktion der ameri- kanischen Firma Oldsmobile. Dabei wurden aber keine importierten Teile verarbeitet, sondern die Automobile wurden vollständig im Werk Aksaj gefertigt. Nach einigen Jahren wurde der Auto- mobilbau eingestellt und der Schwerpunkt wie- der auf die Landmaschinenproduktion gelegt. Der Motorenbau wurde jedoch fortgesetzt, so dass mit Beginn des Ersten Weltkriegs der Bau von Autos und vor allem von kriegswichtigen Lastkraftwagen fast wie aus dem Stand wieder belebt werden konnte. Mindestgebot / minimum bid: 400 € Los 716 VF Société Anonyme des produits de cuir et de feutre au Caucase de G. G. Adelkhanow Tiflis, 1899, Aktie über 250 Rubel, #483, 33,6 x 26 cm, blau, türkis, rosa, schwarz, Stempel, Knickfalte quer, verknittert, etwas verschmutzt, zweisprachig: Russisch, Französisch, Name auf Georgisch in der Umrandung, Goryanov 1.27.1, unique, R12. Grigorij Grigorjewitsch Adelchanow wurde 1848 in Moskau geboren. Er genoss eine kaufmän- nische Ausbildung an einer St. Petersburger Handelsschule und absolvierte danach ein Aus- landspraktikum in Leipzig. Nach einem rasanten Aufstieg in zahlreichen Kreditinstituten bekam er 1872 die Genehmigung für die Gründung der Tifliser Gesellschaft für gegenseitigen Kredit. Grigorij Grigorjewitsch war Vorsitzender dieses Instituts und führte es über 23 Jahre lang. Es soll- te eines der solidesten Institute des russischen Reiches werden. Die erste Fabrik zur Lederver- arbeitung richtete er 1875 in der Tifliser Woron- zowskaja Straße ein, und zwar verfahrenstech- nisch genau nach dem Muster westeuropäischer Gerbereien. 1896 gründete er dann die Aktien- gesellschaft. Mindestgebot / minimum bid: 1.400 € che Gesellschaft in Russland mit der Idee, eine Eisenbahnlinie von Jakutsk bis zur Beringstraße und weiter nach Alaska zu bauen. Von Russland wurde keine materielle Beteiligung gefordert. Die Eisenbahn sollte komplett mit ausländi- schem Kapital finanziert werden. Als Gegen- leistung wollten die Kapitalgeber einen 25 km breiten Geländestreifen entlang der Eisenbahn- linie mit allen Rechten eines eigenständigen Staates übereignet bekommen, das heißt samt Nutzungs-, Explorations-, Schürf- und Baurech- ten für Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe. Die Presse unterstützte begeistert die Idee, die Transalaska-Sibirische-Eisenbahn zu bauen: Es wurden mehr als 2.500 Artikel veröffentlicht. Tatkräftige Unterstützung für dieses Projekt kam auch seitens des Großfürsten Nikolai Ni- kolajewitsch (Enkel des Zaren Nikolaus I), des damaligen Vorsitzenden des Verteidigungsrates, welcher die militärisch-strategische Bedeutung dieser Eisenbahnlinie sehr hoch einschätzte. 1905 wurde der Bau der Transalaska-Sibirischen- Eisenbahn nach vomMinisterrat und dem Zaren genehmigt. Der Ministerratsvorsitzende Witte war jedoch ein scharfer Gegner dieses amerika- nisch initiierten Projekts und bewirkte, dass der Ministerrat am 20. März 1907 seine Genehmi- gung widerrief. Mindestgebot / minimum bid: 130 € Los 713 VF Watson & Parker Marseille / George Tweedy Constantinople & Odessa Marseille, 20.03.1900, Lieferschein für eine Lie- ferung nach Odessa, #32, 24,3 x 31,2 cm, schwarz, beige, Knickfalten, Steuermarke. Mindestgebot / minimum bid: 75 € Los 714 EF Aktien-Gesellschaft„Dubrowka“ Gut Dubrowka, 1913, Namensaktie über 2.500 Rubel, #250, 33,1 x 26,5 cm, braun, schwarz, KB, zweisprachig: Russisch, Deutsch, Auflage nur 800 Stück, Goryanov 1.16.1 И , R2. Das Gut Dubrowka lag im 2. Stan des Kreises Schlüsselburg im Gouvernement St. Peters- burg. Das Kapital von 2 Millionen Rubel war in gerade Mal 800 Aktien zu jeweils 2.500 Rubel aufgeteilt. Aktienbesitzer konnten nur Personen Nicht-Jüdischer Konfession werden. Mindestgebot / minimum bid: 140 € Los 715 VF+ Aktiengesellschaft Aksaj Nachitschewan am Don, 1916, Aktie über 100 Rubel, #6844, 30,3 x 24,7 cm, braun, schwarz, Knickfalten, etwas verknittert, KR, Goryanov

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