50. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 15. September 2018
57 Die schwierige Lage machten sich die Hoesch AG, die Mannesmannroehren-Werke sowie die Rheinmetall AG zu Nutze und übernahmen je ein Drittel der Aktien. Es kam zur Umfirmie- rung in Eisen und Metall AG. 1942 kam es zu einer Kapitalberichtigung von 2,7 auf 3,24 Millio- nen RM. Das Kapital war fortan in 3.240 Aktien, verbrieft in jeweils drei Urkunden zu je 1.080 Aktien unterteilt. Mitte der 1980er wurde die Hoesch AG alleiniger Aktionär der Gesellschaft. In der Folgezeit kam es zur Umbenennung in Hoesch Eisen und Metall AG und dann in Krupp Hoesch Stahl und Metall GmbH. Mindestgebot / minimum bid: 1.400 € Los 388 EF- „Elbe“ Ewerführerei A.-G. Hamburg, April 1900, Aktie der II. Emission über 1.000 Mark, #617, 25,2 x 32,5 cm, blau, schwarz, Knickfalte längs, sonst gut erhalten, Auflage 400 Stück, R8. Der Ewerführer ist nach dem Beruf des Stauers im Hamburger Hafen der zweitälteste Hafen- beruf. Anfangs wurden Boote mit umlegbaren Segelmasten eingesetzt, um wenigstens einige Strecken segeln und trotzdem in die innere Stadt gelangen zu können. Der Name Ewerführer lei- tet sich vom Bootstyp Ewer, einem Elbsegelboot, ab. Diese erwiesen sich jedoch als unpraktisch, so dass sie durch Schuten, Boote ohne eigenen Antrieb, ersetzt wurden, der Name Ewerführer blieb jedoch. Die Ewerführer mit ihren Schuten hatten die Aufgabe im Hamburger Hafengebiet Güter von und auf die Schiffe zu befördern, wenn diese nicht an Land anlegen konnten. Die Gesellschaft wurde 1890 gegründet und bot eben diese Dienste an. Doch die Konkurrenz war von Anfang an hart, so dass es die Gesellschaft nur einmal, im Jahr 1897, zu einer Dividendenaus- schüttung brachte. Anfang des neuen Jahrhun- derts ging die Gesellschaft ein. Mindestgebot / minimum bid: 750 € Los 389 EF Elsaß-Lothringische Sprengstoff-AG Straßburg, 15.07.1916, Aktie über 1.000 Mark, Ersatz-Aktien laut Generalversammlungsbe- schluss vom 30. Juni 1916, #26, 34,7 x 23,8 cm, grün, schwarz, DB, uns bisher komplett unbe- kannt, R10. die Gesellschaft als GEBAG AG. Sie besitzt und vermietet rund 12.000 Wohnungen. Nachdem die Gesellschaft in den 1880er-Jahren zwischen Grabenstraße und Lotharstraße zahlreiche Ar- beiterwohnhäuser errichtet hatte, legte sie 1890 eine Privatstraße an, die den Namen Actienstra- ße (heute Aktienstraße) erhielt. Mindestgebot / minimum bid: 600 € Los 386 EF/VF Ederkreisbank AG Bad Wildungen, 21.01.1925, Blankett einer Ak- tie über 20 RM, o. Nr., 20 x 28 cm, blau, grün, KB hängt an, etwas verschmutzt, Rarität, letztes beim Einlieferer verfügbares Stück! Die Bank wurde am 13.06.1923 gegründet. Ge- schäftszweck waren Bank-, Börsen- und sonstige Handelsgeschäfte. Die Gesellschafter-Versamm- lung vom 29.09.1929 beschloss die Liquidation der Firma. Mindestgebot / minimum bid: 180 € Los 387 VF Eisen und Metall AG Essen, 08.10.1942, Aktien-Urkunde über 1.080 Aktien zu je 1.000 RM = 1,08 Mio. RM, #2161- 3240, 21 x 29,7 cm, schwarz, grau, etwas fleckig, kaligraphiert, dem Bauhausstil nachempfunden, Originalsignaturen Fritz Lehr (Vorstand) und Bergassessor a. D. Dr. Hermann Winkhaus (Auf- sichtsrat), Auflage nur 3 Stück! Nur dieses eine Exemplar ist seit mehr als 20 Jahren bekannt! R12! Die Wurzeln der Gesellschaft liegen in einem 1876 vom Kaufmann Moses Stern gegründeten Rohproduktengeschäft. Dieses wandelte er 1879 in eine OHG mit einem Schrottgroßhandels- und Lagerbetrieb um. 1921 erfolgte die Umwand- lung in die M. Stern AG. 1937 geriet die Firma in große Schwierigkeiten. Die Liquidation drohte. Los 383 VF Deutsch-Ueberseeische-Elektricitäts- Gesellschaft Berlin, Juli 1906, Aktie über 1.000 Mark, Nr. 53514, 25,2 x 33,4 cm, grün, braun, weiß, schwarz, KR, Knickfalte, verknittert, Abdruck ei- ner rostigen Büroklammer, kleiner Randeinriss, Bezugsrechtsstempel, R9. Die Gesellschaft wurde von der Deutschen Bank und von der AEG gegründet. Der Sitz war in Ber- lin, daneben wurde eine Zweigniederlassung in Buenos Aires unterhalten. Ziel der Gesellschaft war es, die in Buenos Aires fertig gestellte Gleich- strom-Zentralstation der AEG zu betreiben. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts über- nahm die Gesellschaft viele ihrer Konkurrenten und sicherte sich für Buenos Aires Stadt schließ- lich das Monopol für die Stromerzeugung. Mindestgebot / minimum bid: 900 € Los 384 VF+ Die Versicherungsgesellschaft Thuringia Erfurt, 15.12.1928, Namensaktie über 100 RM, #B1644, 21 x 29,7 cm, türkis, braun, ocker, drei- eckige Ausstanzung im Trockensiegel, leichte Knickfalten, etwas verschmutzt, Schiefer TVM03, R10, Rarität aus einer uralten Sammlung! Die Versicherung wurde 1853 als Eisenbahn- und Allgemeine Rück-Versicherungs-Gesellschaft Thuringia in Erfurt gegründet. Sie war in der Feuer-, Lebens-, Unfall- und Transportversiche- rung engagiert. 1938 kam die Umfirmierung in Thuringia Versicherungen. Später kam es zur Sitzverlegung von Erfurt nach Hannover und dann nach München. Bereits 1921 gab die As- sekuranz das Lebensversicherungsgeschäft ab. 1976 wurde ein Beherrschungsvertrag mit der Aachen Münchener Beteiligung AG abgeschlos- sen. Damit gehört die Gesellschaft heute zum Generali-Konzern. Mindestgebot / minimum bid: 170 € Los 385 VF+ Duisburger gemeinnützige Actien-Bau- Gesellschaft Duisburg, 01.07.1890, Namensaktie über 600 Mark, #190, 16,7 x 21,1 cm, schwarz, beige, Knickfalten (eine restauriert), sonst EF, roter Stempel über Stempelabgabe, OU, uns bisher unbekanntes Einzelstück beim Einlieferer! R12! Die Duisburger gemeinnützige Actien-Bau-Ge- sellschaft wurde 1872 gegründet. Heute firmiert Deutschland vor 1948
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