50. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 15. September 2018

55 die Initiatoren der Gesellschaft war es mit Si- cherheit ein gutes Geschäft. Sie kauften die Im- mobilien günstig und verkauften diese zu hohen Preisen an die AG weiter. Statt der in der Bilanz ausgewiesenen 1,53 Millionen Thaler betrug der ursprüngliche Kaufpreis nur 549.000 Thaler. Schließlich ermittelte der Hamburger Staats- anwalt wegen Bilanzfälschung. Direktor Greve musste für einen Monat ins Gefängnis. Die Ge- sellschaft war eine der ersten Schwindelgründun- gen der Gründerjahre 1870 bis 1873, bei denen die Initiatoren zur Rechenschaft gezogen wurden. Mindestgebot / minimum bid: 300 € Los 373 EF Dachschieferbergwerk„Fuldauer I“ Caub, 29.07.1874, 5 Kuxe (1/100), #9, 33 x 21 cm, schwarz, beige, DB, OU. David Isaac Fuldauer, 1830 in Almelo geboren, mutete das Dachschieferbergwerk in der Ge- meinde Bornich. Finanziell wurde Fuldauer vom Amsterdamer Bankier Benjamin Wolff unter- stützt, der 88 der 100 Kuxe besaß. Mindestgebot / minimum bid: 120 € Los 374 EF- Dampf-Drusch-Genossenschaft zu Betten- hausen Bettenhausen, 16.10.1873, Schuld-Schein über 200 Gulden, o. Nr., 33 x 20,3 cm, schwarz, beige, DB, links kleines Fehlstück wegen Wurmfraßes, Knickfalte quer, sonst EF, nach unseren Recher- chen wurden drei Stücke gefunden, mit dabei: Quittung über die an die Kölnische Feuer-Ver- sicherungs-Gesellschaft Colonia gezahlte Versi- cherungsprämie. Da viele landwirtschaftlichen Geräte teuer in der Anschaffung sind, haben sich schon früh Genos- senschaften gebildet und Geräte gemeinschaft- lich angeschafft. Das Modell hat sich bis in die heutige Zeit gehalten. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 375 EF- Darmstädter Werkstätten Aktiengesell- schaft für Möbelfabrikation Darmstadt, 29.11.1924, Aktie über 20 RM, Ausgabe A, Nummer 1 , 16 x 23,8 cm, oliv, KB, uns bisher un- bekanntes Einzelstück aus einer alten Sammlung! Die Gesellschaft wurde am 12. Juli 1923 als Mö- belfabriken Darmstadt-Eberstadt AG gegrün- det. Ab November 1924 lautete die Firma dann Darmstädter Werkstätten Aktiengesellschaft für det. Es wurden Bankgeschäfte aller Art betrie- ben. 1926 wurde beschlossen, die Bank zu ei- nem geeigneten Zeitpunkt zwecks Umwandlung aufzulösen und zu liquidieren. Mindestgebot / minimum bid: 200 € Los 371 VF+ Coseler Cellulose- und Papierfabriken AG Berlin, Juni 1922, 5 % Teilschuldverschreibung über 1.000 Mark, #6189, 37,2 x 26,2 cm, grün, schwarz, braun, ocker, DB, KR, minimale Rand- einrisse, leichte Knickfalten, nur drei Stücke (#6189-91) wurden vor vier Jahren gefunden. Das letzte beim Einlieferer verfügbare Stück! Das Unternehmen wurde am 17. Dezember 1919 gegründet. Zweck war die Erzeugung von Holz- zellstoff und sonstigen Papierhalbstoffen sowie von Papier jeglicher Art. Die Gesellschaft hatte ihren Sitz in Berlin in der Friedrichstraße 100. Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 372 EF Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft Berlin, 01.11.1872, Aktie über 200 Thaler Preuss. Cour., #1384, 24,5 x 32,5 cm, grün, schwarz, KB, dekorative Gestaltung mit Eisenbahn- und Schiffsvignette. Die Gesellschaft wurde 1872 von den gleichen Initiatoren wie die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG gegründet. Die Initiative ging von Berliner Abgeordneten und von Berliner Finanzkreisen aus. Daher war der Sitz der beiden Gesellschaften auch Berlin. Die Cuxhavener Immobilien AG sollte von dem An- schluss des Cuxhavener Hafens an die Eisen- bahn und dem damit einsetzenden Immobilien- Boom profitieren. Das machten die Finanzprofis in Berlin zumindest den Anlegern glaubhaft. Für Los 368 VF „City“ Actien-Baugesellschaft Berlin, 01.12.1885, Prioritäts-Actie über 1.000 Mark, #255, 33,4 x 25,7 cm, braun, schwarz, KR, Knickfalten und kleine Randeinrisse fachgerecht restauriert, Ecke rechts oben mit Fehlstück, Auf- lage nur 330 Stück. R10. Die Baugesellschaft wurde 1872 in Mitten des Börsen- und Gründungsschwindels gegründet. Ihr Geschäftszweck war die Grundstückspeku- lation und Bauunternehmung. Die Firma besaß die Grundstücke Dresdner Straße 52/53, Annen- str. 42/43 sowie das City Hotel und die Berliner Cichorien-Fabrik. Letztere wurde in das Terrain Müller- und Kamerunstraße umgetauscht. Das Grundkapital war zunächst in 3.000 Stamm- aktien zu 200 Thaler (= 600 Mark) eingeteilt. 1885 gab die Gesellschaft dann 330 Prioritäts- Actien mit Nennwert 1.000 Mark aus. Die alten Aktionäre konnten durch Hingabe einer alten Stammaktie und einer Bar-Zuzahlung von 400 Mark die neuen Papiere beziehen. Die verblei- benden 2.670 Aktien wurden im Verhältnis 3 zu 1 zusammengelegt. 1909/10 ging die Firma in Liquidation. Mindestgebot / minimum bid: 850 € Los 369 EF City of Frankfort-on-Main New York, 01.05.1928, 6,5 % 25 Year Sinking Fund Gold Bond über US-$ 1.000, #M25, 37,8 x 24,6 cm, grün, schwarz, KR, Stahlstichvignette mit alleg. Darstellung, nicht entwertet, Seabrook 70G. Mindestgebot / minimum bid: 100 € Los 370 EF Commandit-Gesellschaft auf Aktien Rade- vormwalder Volksbank Garschagen & Co. Radevormwald, 15.09.1921, Aktie über 1.000 Mark (voll eingezahlt), #509, 33,5 x 23,7 cm, grün, schwarz, DB, Knickfalte quer, Auflage nur 300 Stück, uns bisher komplett unbekanntes Einzelstück beim Einlieferer. Die Bank wurde am 30. September 1899 gegrün- Deutschland vor 1948

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