50. Auktion fur Historische Wertpapiere Teil 1 15. September 2018
47 Mitteldeutschen Bodenkredit-Anstalt (1934) so- wie später mit der Bayerischen Bodencredit-An- stalt in Würzburg (1937). Großaktionär war die HypoVereinsbank. Im Jahr 2001 fusionierte die Gesellschaft mit der Bayerischen Handelsbank und der Nürnberger Hypothekenbank zur Hypo Real Estate Bank. Die Aktien wurden anschlie- ßend an die Aktionäre der HypoVereinsbank ausgekehrt. Der Rest des Dramas ist hinlänglich bekannt - oder wie sagt der Volksmund: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Mindestgebot / minimum bid: 60 € Los 313 EF- Süddeutsche Carrosseriewerke ScheberaA. G. Heilbronn am Neckar, Januar 1925, Aktie über 100 RM, #1043, 21 x 29,3 cm, braun, ocker, leich- te Knickfalte längs, Stempel, dass das Papier gül- tig geblieben ist, Faksimile-Signatur für den Auf- sichtsrat: Jakob Schapiro, lochentwertet (RB), nur drei Exemplare lagen im Reichsbankschatz, R10! Die Gesellschaft wurde am 18.03.1921 unter Fortführung des unter der Firma Süddeutsche Carrosseriewerke Schebera GmbH zu Heilbronn betriebenen Unternehmens gegründet. Gründer waren unter anderem die Handels-AB Urania in Stockholm sowie Leon Schapiro. Geschäftszweck war die Herstellung von Automobilkarosserien, Omnibus- und Pritschenaufbauen, Lastwa- genanhängern und Fahrzeugen aller Art. Ende 1929 kam es zur Umfirmierung in Süddeutsche Carrosseriewerke AG. Am 18.09.1930 wurde das Vergleichsverfahren eröffnet. Bereits am 18.10.1930 wurde der Vergleich bestätigt und die Gesellschaft aufgelöst. Jakob Schapiro war einer der großen Profiteure der Inflation Anfang der 1920er Jahre: Er kaufte große Mengen von Benz- Automobilen für seine Karosseriewerke, die Schebera AG in Berlin-Tempelhof, bezahlte diese mit Wechseln und ließ diese so lange prolon- gieren, bis er nur noch Pfennige zurückzahlen musste. Gleichzeitig kaufte er Aktien von Benz und bis zum Jahr 1924 gehörte ihm die Benz & Cie. AG zu 45 Prozent. An der Daimler-Moto- rengesellschaft war Jakob Schapiro ebenfalls zu 25 Prozent beteiligt. Den Kauf der Aktien finan- zierte er zum Teil über die Firmen, an denen er beteiligt war. (Lehrt man jetzt Schapiro‘s Metho- den in US-Investmentbanken?). Nach dem Ende der rasanten Geldentwertung klappte jedoch das Spielchen nicht mehr, da die Kurs der Aktien in dem Maße abnahmen, wie Jakob Schapiro an ih- nen beteiligt war. Schnell wurde aus dem großen Vermögen des Jakob Schapiro wieder ein kleines. Wilhelm Kissel, Generaldirektor bei Benz, such- Los 309 VF Stahlecker & Bender AG Karlsruhe, 15.09.1923, Gründeraktie über 1.000 Mark, #1620, 29 x 22,2 cm, grün, schwarz, KB, Rand etwas fragil und mit kleinen Einrissen, sonst EF, sehr selten! Die Firma wurde im August 1923 gegründet. Sie handelte mit Armaturen, sanitärem Steinzeug, Kleineisenwaren und anderem Industriebedarf. Mindestgebot / minimum bid: 170 € Los 310 EF Standard Elektrik Lorenz AG [3 Stück] a) Stuttgart, April 1977, Specimen einer Aktie über 50 DM, o. Nr., 21 x 29,7 cm, braun, lochent- wertet; b) wie a), nur 10 x 50 DM, oliv, braun- grau, KR; c) wie a), nur 50 x 50 DM, blau-grau, schwarz-blau, KR. Die Gesellschaft wurde 1880 von C. Lorenz ge- gründet und 1906 in eine AG umgewandelt. Sie stellte Telefonanlagen aller Art, Sende- und Empfangsgeräte, speziell Rundfunkapparate her. 1949 wurde der Sitz von Berlin nach Stuttgart verlagert. 1958 kam es zur Fusion mit der Stan- dard Elektronik zur Standard Elektronik Lorenz (SEL). Ab 1987 gehörte die Gesellschaft zum Al- catel-Konzern, aber 1993 lautete auch der Name Alcatel SEL. Mit der Fusion von Alcatel und Lu- cent zu Alcatel-Lucent am 1. Dezember 2006 und der Neu-Firmierung beider Unternehmen in Deutschland zur Alcatel-Lucent Deutschland entfiel der Zusatz SEL. Mindestgebot / minimum bid: 200 € Los 311 EF Steingut- und Porzellanfabrik München AG München, 17.08.1922, Gründeraktie über 1.000 Mark, #3761, 20 x 26,4 cm, türkis, schwarz, DB, KB. Die 1922 gegründete Firma stellte keramische Erzeugnisse, insbesondere Gebrauchsgeschirre sowie Stanz- und sonstige Artikel aus Steingut und Porzellan für elektrische Zwecke her und handelte damit. Mindestgebot / minimum bid: 70 € Los 312 EF Süddeutsche Bodencreditbank AG München, Oktober 1934, Blankett einer Aktie über 1.000 RM, o. Nr., 21 x 29,7 cm, braun, tür- kis, KB, lochentwertet. Die 1871 gegründete Bank fusionierte mit der Los 305 EF Stadt Kaufbeuren Kaufbeuren, 07.04.1923, 7-15 % Schuldverschrei- bung über 50.000Mark, Serie II, #12314, 26,7 x 19,7 cm, schwarz, braun, DB, KR, Auflage 5.000 Stück. Mindestgebot / minimum bid: 150 € Los 306 EF Stadt Landshut Landshut, 20.10.1897, Blankett eines 3,5 % An- lehens über 500 Mark, Lit. C, o. Nr., 39,5 x 26 cm, DB, gelb, schwarz, braun, nur wenige Stücke dieses Nominalwerts sind seit Jahren bekannt! Das Anlehen in Höhe von 1,2 Millionen Mark wurde aufgelegt, um die weiteren Kosten der Ka- nalisation zu decken sowie für weitere Gemein- debedürfnisse. Extrem dekorative Gestaltung un- ter anderem mit Abbildung der Martinskirche. Mindestgebot / minimum bid: 270 € Los 307 VF Stadt Nürnberg Nürnberg, 30.04.1910, 4 % Schuldverschreibung über 2.000 Mark, Buchstabe B, #680, 34 x 21,1 cm, violett, oliv, schwarz, Knickfalten, etwas ver- schmutzt, Erneuerungsschein, dekorativ, aus ei- ner alten Sammlung! Mindestgebot / minimum bid: 180 € Los 308 VF+ Stadt Rosenheim Rosenheim, 01.10.1913, 4 % Schuldverschreibung über 100 Mark, Lit. D, #33, 38 x 25 cm, braun, blau, schwarz, DB, Knickfalten, 1 cm Randeinriss, sonst EF, Erneuerungsschein, Auflage nur 40 Stück! Einzelstück aus alter Sammlung! Mindestgebot / minimum bid: 300 € Süddeutschland
RkJQdWJsaXNoZXIy MTU2