50 Highlights Wertpapiere Teil 2 der 35. Auktion - page 37

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Los 433
Aktiengesellschaft Zoologischer Garten in
Hamburg
Hamburg, Februar 1922, Namensaktie über
2.000 Mark, später auf 20 GM umgestempelt,
#792, 37,4 x 26,5 cm, rot, türkis, ocker, schwarz, Knick-
falten mit Einrissen an den Enden, stark ausgeblichen,
Erhaltung VF-, Schmitz/Metzger #22.5, laut „Zoologi-
sche Gärten als Kapitalgesellschaften“
weniger als 5
Stücke bekannt, ausgestellt auf Frau Th. Münchmeyer
Witwe, Einzelstück beim Einlieferer!
Der Zoologische Garten in Hamburg gehörte zu den er-
sten zoologischen Einrichtungen, die in der Form einer
Aktiengesellschaft im 19. Jahrhundert in Deutschland
gegründet wurden. Bekannte Vertreter der Stadt Ham-
burg, darunter Baron Ernst von Merck, H. A. Meyer und
Konsul Schiller bildeten am 28. Januar 1860 ein proviso-
risches Komitee zur Gründung einer Zoologischen Ge-
sellschaft mit dem Ziel, einen Zoologischen Garten in
Hamburg zu eröffnen. Der Hohe Senat der Stadt Ham-
burg genehmigte der Gesellschaft die unentgeltliche Be-
nutzung eines Geländes am Hamburger Dammtor über
den Zeitraum von 50 Jahren. Der 15 Hektar große Zoo
wurde unter der Anleitung des bekannten Zoologen Alf-
red Edmund Brehm angelegt. Bereits 1862 gab es eine
Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Aquariums. 1864
gab es eine weitere Kapitalerhöhung zur Finanzierung
eines großen Wintergebäudes. Um den Bau eines Re-
staurants sowie einen neuen Konzertsaal zu finanzie-
ren, wurde 1889 eine Anleihe über 500.000 Mark aufge-
legt. Der Zoologische Garten von Hamburg war im letz-
ten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wegen seiner präch-
tigen Anlagen und des großen Tierbestands einer der
führenden in Deutschland. Im Mai 1907 erhielt der
„alte“ Hamburger Zoo durch den Tierhändler Carl Ha-
genbeck einen Konkurrenten, der im Stadtteil Stellingen
einen weiteren Tierpark eröffnete, der nach modernen Prinzipien als Freigehege angelegt und durch natürliche Grenzen von anderen
Gehegen abgetrennt war. Durch den weiterhin bestehenden Handel Hagenbecks wechselten ständig die Tiere, was die Attraktivität des
Zoos erhöhte. Diese Konkurrenz und die mittlerweile schlechte Lage im Geschäftsviertel der Hansestadt führten zu einem Nachlassen
der Besucherzahlen und zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation, so dass der Zoo im Jahr 1930 geschlossen werden musste.
(Quelle: Schmitz/Metzger, Zoologische Gärten als Kapitalgesellschaften)
Mindestgebot: 1.500 €
Aktiengesellschaft Zoologischer Garten in Hamburg
Hamburg, February 1922, Registered share for 2,000 Mark, later changed by stamp to 20 GM, #792, 37.4 x 26.5 cm, red, turquo-
ise, ocher, black, folds with tears, bleached out, condition VF-, Schmitz/Metzger #22.5, according to the Book „Zoologische Gär-
ten als Kapitalgesellschaften“
less than 5 certificcates known, issued to Mrs. Münchmeyer Widow, seller’s single copy!
One of the first zoological gardens in Germany was in the Hanseatic city of Hamburg. It was founded as Joint Stock Company in the
19th century. Well known representatives of Hamburg, especially Baron Ernst von Merck, chairman of the bank that bears his name, H.
A. Meyer and consul Schiller, formed, on 28 January 1860, a temporary committee to create a society for the opening of a zoological gar-
den. The Hamburg senate allowed the society to use an area at the Dammtor for 50 years free of charge. Under the leadership of the
well known zoologist Alfred Edmund Brehm, a 37 acre garden was constructed. An aquarium was built in 1862. It was financed by a ca-
pital increase. By the summer of 1864, the company needed fresh funds in order to construct a large winter house and to renovate the
mostly wooden facilities. For further modernisation and expansion fresh capital was necessary. It was obtained with bonds for a total of
500.000 Marks. Because of the magnificent facilities and the great stock of animals, it soon became the leading zoo in Germany. In May
1907, the animal dealer earl Hagenbeck created serious competition, when he opened a garden in the Stellingen quarter of Hamburg. It
was built following modern principles, which allowed the animals much more freedom and created new aesthetic expectations for the
public. The Hagenbeck’s zoo impressed visitors with continual changing species, a result of his booming business in the buying and sel-
ling of wild animals. This competition proved deadly, particularly given the Hamburg zoo’s location in the inereasingly unattractive busi-
ness quarter. The zoo closed in 1930. (Source: Schmitz/Metzger, Zoologische Gärten als Kapitalgesellschaften)
Minimum bid: € 1,500
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