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Los 545
Saline Salzhemmendorf
Salzhemmendorf, 08.03.1856, Salzwerks-Antheil
über 1/400stel, #316, 33,2 x 20,8 cm, schwarz, braun,
etwas gebräunt, sonst EF, OU, mit großem Wasserzeichen mit Nie-
dersachsenross, OU Heinrich Albrecht,
Auflage 400 Stück, uns ist
nur ein weiteres Exemplar (#387) bekannt!
Salzhemmendorf wird am 01.09.1022 erstmals in der Stiftungsur-
kunde des Michaelisklosters zu Hildesheim durch Bischof Bern-
ward aus Swalenhusen (später Salzhemmendorf) erwähnt. Der
Name lässt bereits auf eine Salzgewinnung aus den dort vorhan-
denen Solequellen schließen. Die nachweislich ältesten Salzwerks-
anteile waren um 1130 im Besitz der Bischöfe von Hildesheim.
Salzwerksanteile waren zu der damaligen Zeit sowohl Grundbe-
sitz (Kothen mit Solerecht) als auch Zehnten an der Saline (Sole
oder Salz). Unter Koth versteht man ein Salzsiedehaus. Es bestand
aus einem Raum zum Schüren (die Küche), der Siedestube mit
der Pfanne, einer sehr kleinen Trockenkammer und einer Budde
(Sammelbehälter) zur Aufnahme der Sole. Ein über der Pfanne an-
gebrachter Brodenfang ragte aus dem Dach heraus. Bis zum Jahre
1786 gab es insgesamt zwölf Kothe, davon waren drei im Besitz
der Landesherrschaft. Die restlichen neun gehörten der Salzgewerk-
schaft. Ein Salzgewerk war das verbriefte Recht, für die einzelnen
Kothe zeitlich an festgelegten Tagen und mengenmäßig begrenzt
Sole zu schöpfen. Ein Gewerk beinhaltete - je nach Salzgehalt -
mindestens 100 Eimer Sole, die sechs Zentner zu je 112 Pfund Salz
bringen sollten. Die Eimer hatten ein Volumen von 19,155 Litern.
Dieses Tagesrecht für ein Gewerk konnte auch geteilt werden.
Wenn ein Vater drei Kinder hatte, so konnte er, wenn er einen Tag
Salzgewerk besaß, jedem Kind 1/3 Gewerk vererben. Die Kontrol-
le über die Nutzung der Salzgewerke (Förderung und Verteilung
der Sole) oblag dem Brunnenmeister. Für die Soleförderung mittels
Wippe in Eimern und ab 1824 mit Handpumpen standen bis 1837
drei Brunnen zur Verfügung. Es war genau festgelegt, in welchem
Umfang (zeitlich und mengenmäßig) und aus welchem Brunnen die
einzelnen Kothe versorgt wurden. Im Jahre 1836 versuchte man,
durch eine Bohrung im Quellenbereich größere Mengen an Sole mit
höherem Salzgehalt zu gewinnen. Der Versuch misslang. Er führte
sogar dazu, dass alle drei Quellen versiegten. Man erweiterte da-
raufhin das Bohrloch bis hinunter zur Kalksteinschicht zu einem
Schacht. Die tiefergehende Bohrung wurde verstopft. So gelang es,
die alte Sole mit etwas verstärktem Zufluss - jetzt aber nur noch
in einem Brunnen - wieder zurück zu gewinnen. Der Verfasser der
dieser Darstellung zu Grunde liegenden Schrift - Heinrich Albrecht
- war der letzte Salzgräfe. Er nahm dieses Amt von 1842 bis zum
31.10.1867 wahr. Von diesem Tag an wurde er - aufgrund eines ge-
gebenen Ehrenwortes und eigentlich gegen seinen Willen - Eigen-
tümer der gesamten Einrichtungen. Die Salzgewinnung endete am
31.12.1872. (Quelle: Friedrich Jordan, Lauenstein)
Mindestgebot: 1.200 €
Saline Salzhemmendorf
Salzhemmendorf, 8 March 1856, 1/400th part in a salt work, #316, 33.2 x 20.8 cm, black, brown, a little bit browned, otherwise EF,
OU, with large watermark with Saxon steed,
signed by Heinrich Albrecht, only 400 certificates issued, we only know of one more
certificate (#387)!
Salzhemmendorf was mentioned in the year 1022. The name indicates that salt already was produced and a salt spring was there at that time. The
oldest parts in salt works (Salzwerksanteile) are dated 1130. They are in possession of the bishops of Hildesheim. A Salzwerksanteil gave the right
in the area and on the output of salt. The production of salt was stopped in Salzhemmendorf at the end of 1872.
Minimum bid: € 1,200