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Im Alter von 14 Jahren verließ Horace B.
Liveright (1886-1933) die Schule und startete
als Laufbursche in Philadelphia ins Berufsle
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ben. Drei Jahre später verfasste er die Texte
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einer komischen Oper, mit der er sogar am
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Broadway vorstellig werden durfte - die
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mangels eines Geldgebers dann jedoch nie
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aufgeführt wurde. Nachdem er in New York
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als Wertpapierhändler aktiv war, heiratete er
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1911 Lucile Elsas, die Tochter des Vizeprä
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sidenten der International Paper Company.
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Von seinem Schwiegervater finanziell unter
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stützt, gründete Liveright kurz darauf sein
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eigenes Unternehmen, welches Toilettenpa
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pier mit dem Namen „Pick-Quick Papers“
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produzierte und verkaufte. Nachdem das
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Klopapiergeschäft 1915 bereits floppte, heu
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erte er erst einmal bei einer Werbeagentur an,
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um nebenbei auf die Suche nach einer neuen
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Geschäftsidee gehen zu können. Immerhin
war er in er glücklichen Lage zu wissen, dass
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ihn sein Schwiegervater bei genau einem wei
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teren Vorhaben unterstützen würde. Zusam
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men mit Albert Boni, einem Mitarbeiter
bei der Werbeagentur, beschloss Liveright
1916, ins Verlagswesen einzusteigen. Im
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Zuge ihres Projekts „The Modern Library
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of the World’s Greatest Books“ planten sie,
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moderne Klassiker von Autoren wie William
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Faulkner oder Ernest Hemingway als Billig-
version neu aufzulegen. Nachdem Liveright
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1918 dann die Mehrheit an der Gesellschaft
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bekam, expandierte er munter weiter und
nahm 1924 auch noch Manuskripte mit ins
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Programm auf. So veröffentlichte er z. B.
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die Werke von Eugene O’Neill in 13 Bän
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den. 1925 verkaufte er zwar die Modern
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Library an Bennett Cerf, machte jedoch
1827 und 1928 die größten Gewinne der
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Firmengeschichte. Doch dann kam es immer
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dicker: 1928 wurde Liveright von seiner Frau
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geschieden, 1929 hatte er massive Proble
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me, neue Autoren zu finden. Aufgrund der
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Wirtschaftskrise kam die Gesellschaft ins
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Straucheln und Liveright verabschiedete sich
1930 schließlich in Richtung Hollywood.
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1931 heiratete er die Schauspielerin Elise
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Nartlett Porter und seine ehemalige Firma
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wurde in „Liveright, Inc.“ umbenannt. 1933
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schließlich starb Liveright an einer Lun
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genentzündung, im gleichen Jahr meldete
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das Unternehmen Konkurs an. Hekuba ist
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in Homers Ilias die Königin von Troja und
Gattin des Priamos. Vermutlich handelt es
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sich bei der Hekuba Corporation um eine
Firma, deren Geschäftszweck etwas mit dem
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Werk Homers zu tun hat bzw. die mögli-
cherweise dazu auch von Horace B. Live
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right gegründet oder mit gegründet wurde.
Mindestgebot / minimum bid:
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120 !
Los 101
EF
International Resort Facilities Limited
18.01.1963, 8 Shares of Class A-Stock, #A170,
21,5 x 27,8 cm, blau, grau, schwarz, ausge-
stellt auf und auf dem rückseitig anhängen
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den Receipt
original signiert von Nathaniel
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Samuels.
Nathaniel Samuels
(1909-1999) arbeitete
nach seinem Harvard-Abschluss im Jahr
1930 zunächst als Anwalt, ehe er 1942 zur
Army ging. Aufgrund der während des Krie-
ges gesammelten Erfahrungen wandte er
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sich nach dessen Ende der Finanzwelt zu.
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Während eines Winteraufenthalts in Frank-
reich suchte er nach Wegen, wie man dem
vom Krieg gezeichneten Deutschland am
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besten helfen könne. Nach einer Mitarbeit in
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der für die wirtschaftlichen Angelegenheiten
zuständigen Abteilung der Londoner US-
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Botschaft führte ihn sein Weg 1946 zunächst
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zur Sofina, einer Investment- und Baufirma
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in Brüssel. Er setzte seine Karriere fort,
indem er nach einer vorübergehenden Tätig-
keit bei der Mutual Security Agency in Paris
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(1952) im Jahr 1955 schließlich bei Kuhn,
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Loeb & Company anfing. Er leitete dort
das internationale Geschäft und wurde 1966
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auch Teilhaber. 1974 trat der renommierte
Experte zurück, einige Jahre später starb er
im Alter von 90 Jahren.
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Mindestgebot / minimum bid:
75 !
Los 102
EF-
Jewish Tribune
13.05.1922, 6 % Gold Debenture Bond über
US-$ 100, #C594, 43 x 26,2 cm, braun,
schwarz, Knickfalten, KR, goldenes Siegel,
Original-Signatur David N. Mosessohn
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als President.
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David N. Mosessohn wurde 1883 im russi-
schen Jekaterinoslaw (dem heutigen Dnipro-
petrowsk in der Ukraine) geboren. Sein
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Vater, ein Rabbi, gründete und gab nach der
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Auswanderung der Familien in die USA in
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Portland, Oregon, die Zeitung „The Jewish
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Tribune“ heraus. Dort errichtete dann auch
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David nach seinem Abschluss an der Univer-
sity of Oregon im Jahr 1902 eine Anwalts-
kanzlei. Ab diesem Zeitpunkt übernahm
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er dann ebenso die Veröffentlichung der
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„Jewish Tribune“, die schließlich 1918 mit
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ihm nach New York umzog. Die Zeitung,
die lange Zeit das einzige jüdische Blatt im
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Pazifischen Nordwesten war, wurde dann
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im Dezember 1922 - nur wenige Monate
nach der Emission des Bonds - mit dem
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„Hebrew Standard“ zur „Jewish Tribune and
Hebrew Standard“ zusammengelegt. Moses-
sohn wurde 1927 dann auch Herausgeber.
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Ferner war er zuvor von 1918 bis 1923 auch
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Geschäftsführer der Associated Dress Indu-
stries of America sowie ab 1923 Vorstands-
vorsitzender der Pacific Lodge No. 233. Er
starb 1930.
Mindestgebot / minimum bid:
100 !
Los 103
F
Karinska, Inc. [2 Stück]
a) 05.09.1940, 1 Share of Common Stock,
[
]
#10, 21 x 28 cm, grün, schwarz, grau, Knick-
falten, Randeinrisse, geklebt; b) wie a), nur
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10 Shares of Preferred Stock á US-$ 100, #5,
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braun, schwarz.
Beide Stücke tragen die
Original-Signatur von Nicolas de Gunz
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burg als President.
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Barbara Karinska
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(1886-1983) war eine
erfolgreiche US-amerikanische Kostümbild-
nerin (ausführliche Geschichte unter www.
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hwph.de)
Baron Nicolas Louis Alexandre de Gunz
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burg
(1904-1981) stammte aus einer reichen
und angesehenen Russisch-jüdischen Familie
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namens Günzburg. Er war Chefredakteur
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des Lifestyle-Magazins „Town & Country“
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und einflussreicher Mode-Ressortleiter bei
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„Vogue“ und „Harper’s Bazaar“. Er gilt
folglich als Mentor von Calvin Klein. Gunz
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burg war zudem ein langjähriger Freund und
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Partner von Barbara Karinska.
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Mindestgebot / minimum bid:
180 !
Los 104
VF+
Lang Propeller Company of America
01.09.1917, 6 % Gold Note due 1 September
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1919 über US-$ 1.000, #13, 24 x 34,2 cm,
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grün, schwarz, Knickfalten, KR,
Auflage
nur 80 Stück, Original-Signatur A. A. D.
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Lang als President.
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Die nach dem Firmengründer Arthur Alex
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ander Dashwood Lang benannten Lang Pro
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peller Works stellten ab 1913 in Weybridge,
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südenglische Grafschaft Surrey, Propeller
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her. Nach einiger Zeit bezog nahezu jeder
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englische Flugzeugbauer Langs hölzerne
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Propeller. Lang tüftelte weiter und ließ sich
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Verfahren zur Herstellung von kupferbe
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schichteten Propellerblättern patentieren. Er
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begann auch mit der Produktion solcher Pro
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peller, wie sie dann u. a. auch in den Flugzeu
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gen des Typs Royal Aircraft Factory B.E.2
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eingebaut wurden. Diese Maschine war das
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erste Militärflugzeug Großbritanniens. Rund
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3500 dieses Flugzeugtyps oder seiner Vari
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anten wurden während des ganzen Ersten
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Weltkrieges verwendet, obwohl sie schon
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längst veraltet waren. Langs Unternehmen
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schien durch den Krieg im wahrsten Sinne
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des Wortes beflügelt worden zu sein: Die
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Lang Propeller Company of America Inc.
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wurde - vermutlich zumVertrieb der Produkte
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in den USA - im August 1917 gegründet.
Mindestgebot / minimum bid:
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130 !
Los 100
Los 101: Signatur Samuels
Los 102
Los 103 b)
Los 104