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Los
2062
Titel
Zoologischer Garten in Frankfurt am Main
Ort(e)
Land
Deutschland
Region
Deutschland
Beschreibung
Frankfurt, ca. 1875, Holzstich (aus Zeitschrift), 30,8 x 45,4 cm, schwarz, braun, Löcher (wegen Entfernung der Fadenheftung), Fehlstück links oben, dekorativ.
Erhaltung
VF
   
Zoologischer Garten in Frankfurt am Main
 
Geschichte
Die Idee eines Frankfurter Zoos stammt ursprünglich von dem Philosophen Arthur Schopenhauer, der ein ausgesprochener Tierfreund war. Zusammen mit einflussreichen Tierfreunden wie Phillip Bernhard Andreae-Winckler, Louis Bretano, Louis Jaeger, Hermann Mumm, Dr. med. F. Kellner, Dr. jur. Rudolph Pfefferkorn, Georg Seufferheld und Georg Varrentrapp gelang es ihm, dass die Stadtverwaltung 6 ha bewaldetes Land im Zentrum der Stadt für die Einrichtung eines Zoos zur Verfügung stellte. Mit dem Beschluss des Hohen Senats erfolgte am 8. Oktober 1857 die offizielle Genehmigung zur Errichtung des Gartens. Nach dem Berliner Vorbild wurde schließlich 1857 die Zoologische Gesellschaft als Trägergesellschaft ins Leben gerufen. Noch im gleichen Jahr forderte die Gesellschaft die Frankfurter zur Zeichnung der 200 Aktien zum Nennwert von 250 Gulden auf, was ein Grundkapital von 50.000 Gulden bedeutete. Viele hochrangige Persönlichkeiten der Frankfurter Gesellschaft wie beispielsweise die Rothschilds unterstützten durch den Kauf der Aktien die Einrichtung des Zoos. Es wurden mehr als 80.000 Gulden eingenommen, bevor der Tiergarten eröffnet wurde. Eine kleine Gruppe von drei Personen wurde nach Antwerpen geschickt, um sich Tierhaltung und Bauten anzusehen. Zwischenzeitlich trafen zahlreiche Tiere aus verschiedenen Quellen in Frankfurt am Main ein. Einige wurden gekauft, andere dem Zoo geschenkt. Unter den Gönnern war auch der König von Württemberg. Der am 8. August 1858 eröffnete Zoologische Garten war eine große Attraktion. Eine gute Lage innerhalb der Stadt, ausreichende finanzielle Mittel, eine gute Sammlung von Tieren und eine sehr gute Unterstützung durch die Frankfurter Bürger waren die besten Voraussetzungen für einen Erfolg. So wurden bereits im ersten Jahr 70.000 Besucher gezählt. Als erster Direktor wurde ein Herr Leven ernannt, der nach Differenzen mit dem Vorstand schon 1859 von Dr. Max Schmidt abgelöst wurde. Dessen Hauptaufgabe war die Beschaffung eines ständigen Standorts für die Einrichtung, da der Besitz des Grunds, auf dem der Zoo lag, nicht mehr gepachtet werden konnte und außerdem zu klein wurde. Die Pfingstweide, zu diesem Zeitpunkt noch außerhalb der Stadt gelegen, war der geeignete Standort, der von der Stadt auf der Basis eines Pachtvertrags zur Verfügung gestellt wurde. Da neue finanzielle Mittel benötigt wurden, musste eine neue Gesellschaft gegründet werden. Die Neue Zoologische Gesellschaft konstituierte sich in der Generalversammlung am 31. Oktober 1872. Ihre Statuten lehnten sich an die der alten Gesellschaft an. Das Grundkapital bestand aus 1.400 Aktien, die Aktienausgabe wurde später auf 2.800 Aktien erhöht. Die neuen Aktien hatten einen Nennwert von 250 Gulden süddeutscher Währung und wurden später durch eine statutenmäßige Zuzahlung von 21,43 Mark auf 450 Mark umgestellt. Aktionäre, die von dem freien Eintritt keinen Gebrauch machten, sollten eine Dividende von höchstens 4 % erhalten. Die Statuten der Neuen Zoologischen Gesellschaft wurden schließlich am 12. Dezember 1872 genehmigt. "Die erste und zweite Aktienemission umfasste die Aktien 1 - 2.000, die Altaktionäre erhielten im Umtausch die Aktien 2.001- 2.400, und 1875 erfolgte die 3. Emission mit den Nr. 2.401 - 2.800, von der nur 137 Stück nicht gezeichnet wurden. Zum Jahresende waren es nur noch 24. Die alte Gesellschaft wurde aufgelöst und der Zoologische Garten von den Herren Andreae-Winckler, Kahn-Speyer und Dr. Getz den Vertretern der „Neuen Gesellschaft“ Dr. Stiebel, Dr. Getz und Adam Wolff am 02.01.1873 förmlich übergeben." Der Gesellschaft gelang es, mit der Stadt einen Pachtvertrag über 99 Jahre für das Gelände an der Pfingstweide zu schließen. Die Eröffnung nach ca. zweijähriger Bauzeit erfolgte am 29. März 1874. Der Zoo wurde bis 1915 als Aktiengesellschaft geführt, und die Stadt übernahm ihn anschließend als öffentliche Einrichtung. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt wurde zum Förderverein des Zoos. Der Zweite Weltkrieg führte fast zur vollständigen Zerstörung der Anlagen. Aufgrund der Mithilfe der Frankfurter Bürger konnte der Garten bereits kurz nach dem Krieg wieder geöffnet werden. Der Aufbau wurde mehr als von jedem anderen von dem damaligen Direktor Bernhard Grzimek, einem Veterinärmediziner, betrieben. Seine vorrangige Aufgabe bestand darin, die Schließung der zoologischen Einrichtung durch die Stadt zu verhindern, für die es nach dem Krieg notwendiger war, den Aufbau anderer städtischer oder sozialer Einrichtungen zu fördern. Nachdem Grzimek die Zerstörungen des Zoos feststellen und notdürftig ausbessern ließ (10 % des ursprünglichen Tierbestands hatten die Folgen des Krieges überlebt), überredete er die amerikanische Militärverwaltung, den Zoo wieder öffnen zu dürfen. Im Juli 1945, gut zwei Monate nach Beendigung des Krieges, konnten die Besucher den Tiergarten wieder besuchen. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen. In Ermangelung anderer Freizeitmöglichkeiten konnten in den ersten sechs Monaten nach Eröffnung mehr Besucher gezählt werden als in irgendeiner anderen Periode der 30er Jahre. Um die Attraktion zu steigern, ließ Grzimek Schauspieler und Varietekünstler, Balletttänzer und Musiker in den Ruinen des Zoo-Gesellschaftshauses auftreten. 1946 hatte der Zoo bereits 2 Millionen Besucher. In den folgenden Jahren stieg die Besucherzahl noch, so dass genug Geld verdient werden konnte, um die notwendigen Erneuerungsarbeiten durchführen zu können. Eine finanzielle Stabilisierung trat ein, als die Stadtverwaltung regelmäßige Zuschüsse garantierte. Weitere Gelder kamen von der Gesellschaft der Freunde des Zoos, die später in die Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 umbenannt wurde. Bei seinem 100-jährigen Bestehen 1958 waren die meisten Gebäude instand gesetzt, und neue Ideen konnten verwirklicht werden. Der Zoo hatte 1858 mit einer vergleichsweise großen Zahl von ca. 1.000 verschiedenen Tieren aus 350 Arten gestartet; bei Beginn des Zweiten Weltkriegs war er mit mehr als 3.000 Tieren der größten deutsche Zoologische Garten, der nur noch von Berlin übertroffen wurde. Heute kann die Einrichtung wieder mit ca. 3.500 Tieren aus 650 Arten aufwarten. (Quelle: Schmitz/Metzger, Zoologische Gärten als Kapitalgesellschaften)
Geschichte (Englisch)
Surprisingly the well-known philosopher Arthur Schopenhauer was among the first to have the idea of founding a zoological garden in Frankfurt. Although he was known for his pessimistic and ascetic philosophy, he had not been seen as a naturalist. He and an influential group of citizens including Phillip Bernhard Andreae-Winckler, Louis Brentano, Louis Jaeger, Hermann Mumm, Dr. med. F. Kellner, Dr. jur. Rudolph Pfefferkorn, Georg Seufferheld and Georg Varrentrapp persuaded the city administration to lease 15 acres of wooded land in the centre of Frankfurt for the building of a zoo. Using the Zoo of Berlin as a model, they established the Frankfurter Zoologische Gesellschaft, a zoological society, as a joint stock company, in 1857. The citizens of Frankfurt, among them the famous Rothschilds, subscribed 320 shares of 250 Guilder each with a capitalization of 80.000 Guilders. A small group was sent to study the architecture and the methods of animal care in some major zoos in Europe, including Antwerp. At the same time animals arrived from several sourees. Some were donated by aristocrats and royalty (including the King of Württemberg), and other were bought from dealers. The garden opened for the public on August 8th, 1858 and was an immediate success. Very soon the zoo needed more land due to the increasing number of animals, but the owners of the surrounding land were unwilling to rent out more of the area. The property having become more valuable with Frankfurt's expansion. The main task of the second director, Dr. Schmidt, was to find a permanent location for the zoo. He decided that the Pfingstweide, at that time on the outskirts of town, was suitable. For financing the move and the ninety-nine-year lease a new Frankfurt Zoological Society (Neuen Zoologischen Gesellschaft) was founded. The original capitalization was increased to 350.000 Guilder divided into 1.400 shares of 250 guilders each. The new opening date was March 29th, 1874. The Frankfurt Zoological Society managed the garden as a joint stock company until 1915, when the city took over the zoo as a public institution. The Zoologische Gesellschaft took over the garden. The well-known German zoologist Prof. Dr. Bernhard Grzimek was responsible for the rebuilding and the rapid development of the demolished zoo after World War 11. It became one of the major zoos in Germany. (Source: Schmitz/Metzger, Zoologische Gärten als Kapitalgesellschaften)
 
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Datum
Ausruf
 
200 Gewerkschaft Melzingen in Gotha - Geyseritwerk Usingen 00.06.1922 -
666 Ludwig-Donau-Main-Canal 15.11.1836 -
1456 City of Frankfort-on-Main 01.10.1925 -
1457 City of Frankfort-on-Main 01.10.1925 -
1458 City of Frankfort-on-Main 01.05.1928 -
1469 Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vormals Roessler 00.12.1935 -
1509 Futter- u. Landesprodukten-Handelsgesellschaft 03.11.1923 -
1598 Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG 00.05.1928 -
1691 Stadt Frankfurt am Main 02.04.1918 -
1692 Stadt Frankfurt am Main 02.04.1918 -
1693 Stadt Frankfurt am Main 01.05.1920 -
1694 Stadt Frankfurt am Main [3 Stück] 15.03.1923 -
1695 Stadt Frankfurt am Main [3 Stück] 01.02.1923/15.02.1923 -
1757 Turngesellschaft Bornheim E.V. 01.03.1917 -
1773 A. Riebeck’sche Montanwerke Aktiengesellschaft in Liquidation 00.02.1967 -
1817 Chemie-Verwaltungs-AG 00.02.1960 -
1834 Deutsche Länderbank AG 00.12.1961 -
1874 Lahmeyer AG 00.12.1979 -
1926 WESTEND Terrain und Beteiligungsholding AG 00.12.1988 -
1930 Allgemeine Deutsche Patent & Musterschutz-Ausstellung [11 Stück] 00.00.1881 -
2048 I. G. Farbenindustrie AG [3 Stück] -
 
 
Beachten Sie bitte auch die Top-Stücke der Auktion:
 
       
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Datum
Ausruf
 
12 Compagnie Nouvelle du Canal de Panama 1894 Société Anonyme 20.10.1894 -
21 Mexiko 05.05.1823 -
35 Cherokee Railroad Company 01.06.1871 -
36 Edison Phonograph Works 20.12.1912 -
38 Missouri, Kansas and Texas Railway Company 01.07.1891 -
42 Selma Marion and Memphis Rail Raod Company 01.04.1871 -
121 Monti della Città di Firenze 04.12.1755 -
122 Nuovo Monte Sussidio Vacabile della Città Firenze 13.11.1705 -
141 Badischer Verein für Geflügelzucht (Zoo Karlsruhe) 15.05.1865 -
157 Bürstenfabrik Pensberger & Co. AG 11.07.1898 -
170 Egyptische Frucht- und Waldfarmen-Gesellschaft Arno Werther & Co. KGaA 24.11.1910 -
174 Erneuerte Fluss-Versicherungs-Gesellschaft 01.03.1843 -
329 Schultheiss' Brauerei AG 07.06.1900 -
438 Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG / Porsche SE [2 Stück] 00.09.2001/00.02.2008 -
563 Baumwoll-Manufactur Lorentz & Krusche AG 04.03.1899 -
613 Moskau-Brest Eisenbahn-Gesellschaft 00.00.1894 -
620 Russland 00.00.1915 -
651 Oost-Indische Compagnie (V.O.C.) 30.09.1651 -
652 Oost-Indische Compagnie (V.O.C.) 30.04.1805 -
653 West-Indische Compagnie 10.08.1792 -
654 Kongelige Danske Westindiske Handels Selskab 11.12.1778 -
655 Companhia Real de Toledo unida a la de Extremadura 25.07.1748 -
656 Het Groote Tafereel der Dwaasheid - John Law 00.00.1720 -
657 Cape Sale Sugar Works and Slave Plantation 00.00.1789 -
658 President, Managers, & Company of Rancocus Toll-Bridge 18.02.1793 -
659 Dearne and Dove Canal Company 09.08.1793 -
660 Union Bank of Calcutta 16.07.1839 -
661 Regno d'Italia - Monte Napoleone 13.06.1807 -
662 Fabrica de Faiancas das Caldas da Rainha 30.06.1884 -
663 Parcs a Huitres Flottans Brevet d´Invention sous la Raison Robline & Cie. 31.10.1838 -
664 La Gravure Francaise 03.01.1934 -
665 k. k. priv. erste Donau-Dampf-Schiffahrtsgesellschaft 01.03.1838 -
666 Ludwig-Donau-Main-Canal 15.11.1836 -
667 Ilmenauer Kupfer- und Silberbergwerk 24.02.1784 -
668 Badischer Bergwerks-Verein 09.12.1835 -
669 Société des Fermes Réunies du Kurhaus et de la Banque de Nauheim Hesse Électorale 20.03.1854 -
670 Pommersche-Ritterschaftliche Privat-Bank 19.09.1856 -
671 Eisenbahn- und Allgemeine Rück-Versicherungs-Gesellschaft Thuringia in Erfurt 01.01.1856 -
672 Hamburg-Bremer Feuer-Versicherungs-Gesellschaft 01.01.1855 -
673 Magdeburger Hagelversicherungs-Gesellschaft 01.03.1895 -
674 Schweizerische Mobiliar-Versicherungs-Gesellschaft 06.11.1830 -
675 Gertrudenberger Bierbrauerei 01.12.1887 -
676 Schultheiss' Brauerei AG 05.12.1887 -
677 Schultheiss' Brauerei AG 01.09.1891 -
678 Schultheiss' Brauerei AG 15.11.1894 -
679 Schultheiss' Brauerei AG 04.11.1896 -
680 Hansa-Brauerei Aktiengesellschaft vormals Louis Mayer und Gebr. Lorenz zu Stralsund 03.04.1906 -
681 Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. AG 28.08.1897 -
682 Buchhandlung in Leipzig 30.09.1846 -
683 Verein zum chausseemäßigen Ausbau und Unterhaltung der Landstraße von Lauban bis zum Bahnhofe Kohlfurth 02.01.1849 -
684 Turn-Verein Offenbach 20.04.1885 -
685 EREZ ISRAEL” Siedlungsgesellschaft mbH / Jüdischer Nationalfonds (Keren Kajemeth Lejisroel) Ltd. 17.10.1910 -
686 Actien-Verein des Zoologischen Gartens zu Berlin 00.03.1955 -
687 Walzmühle Vöhringen GmbH 01.07.1903 -
688 Augsburger Mühlenbau-Gesellschaft vormals Oscar Oexle & Cie. 09.09.1890 -
689 Köstners Reformschultafel Aktien-Gesellschaft in Augsburg 15.09.1894 -
690 United States of America 09.10.1969 -
691 Dubuque and Sioux City Rail Road Company 01.05.1867 -
692 Union and Titusville Railroad Company 02.07.1870 -
693 Ridgefield Park Railroad Company 01.05.1872 -
694 Südrussische Pharmaceutische Handels-Gesellschaft in Kiew / Société Commerciale Pharmaceutique de la Russie du Sud a Kiew 30.06.1882 -
695 Erste Gesellschaft der Pferde-Eisenbahn in Moskau 00.00.1895 -
696 Erste Gesellschaft der Pferde-Eisenbahn in Moskau 00.00.1895 -
697 Erste Gesellschaft der Pferde-Eisenbahn in Moskau 00.00.1895 -
698 Commerzbank I. W. Junker & Co. / Banque de Commerce I. W. Junker & Cie. 00.00.1912 -
699 Gesellschaft der Oberen Handelsreihen auf dem Roten Platz in Moskau (Kaufhaus GUM) 00.00.1911 -
700 Ville de Kichineff 00.00.1892 -