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Chefarzt Dr. Adolf Hohe und der Vereinsfüh-
rung zog sich Hohe 1912 zurück. Auf Grund
des wachsenden Patientenandrangs wurden von
1925 bis 1928 im Osten und Westen zwei neue
Gebäudeflügel angebaut. Da das Dachgeschoss
zusätzlich ausgebaut wurde, beherbergte das
Sanatorium bald 200 Patienten. 1939 wurde
der Verein aufgelöst. Gleichzeitig entstand die
Stiftung Sanatorium am Hausstein. Am 31.
März 1975 wurde das Sanatorium auf Grund
rückläufiger Patientenzahlen geschlossen. Es
folgten wechselhafte Zeiten: Zunächst war
eine Nutzung als Durchgangslager für 300
bis 500 asylsuchende Ausländer geplant. In
den umliegenden Gemeinden regte sich aller-
dings Widerstand. Daher wurde das Gebäu-
de 1980 an die Vilshofener Immobilien- und
Treuhandgesellschaft GmbH verkauft. Nur ein
Jahr später wurde das Sanatorium an die Haus-
stein Grundstücks GmbH weiterverkauft. Ein
buddhistischer Verein aus München plante ein
Buddha-Zentrum. 1982 wurde das Sanatorium
dann für mehr als 100 Millionen DM renoviert.
Der neue Besitzer ging 1984 jedoch unter die-
ser Last in Konkurs. Nachdem die Klinik 1987
vom Reha-Unternehmer Rudolf Presl erworben
worden war, wurde im Februar 1988 die Bava-
ria Klinik eröffnet. Nach zunächst erfolgrei-
chem Wirtschaften, musste auch diese Klinik
1998 Insolvenz anmelden. Seit Februar 1999
ist die Klinik als „Asklepios Klinik Schufling“
Teil der Asklepios-Gruppe. Die Klinik hat heute
350 Betten.
Mindestgebot / minimum bid:
800 €
Los 373
F
Vereinigte Königs- und Laurahütte Acti-
en-Gesellschaft für Bergbau und Hütten-
betrieb
Berlin, 01.07.1871, Gründeraktie über 200 Tha-
ler, später auf 50 RM umgestempelt, #15499,
35,3 x 23,8 cm, ocker, schwarz, Knickfalten,
verschmutzt, fachgerecht restauriert,
seit mehr
als einem Jahrzehnt sind nur drei Stücke
(#7722, #15825, #15499) bekannt! Absolute
Rarität!
Die in Oberschlesien beheimatete Vereinigte
Königs- und Laurahütte zählte zu den größten
deutschen Unternehmen während des deut-
schen Kaiserreichs. Sie entstand 1871 durch
den Zusammenschluss mehrerer Unternehmen,
darunter die 1797 gegründete Königshütte
sowie die 1838 entstandene Laurahütte. Die
Königshütte befand sich anfangs in Staatsbesitz
und besaß eines der ersten mit Dampfkraft
betriebenen Hüttenwerke auf dem europäischen
Kontinent. Der 1802 angestochene Hochofen
war seinerzeit der größte Europas. Die Laura-
hütte war ein in den 1830er-Jahren vom Grafen
Hugo Henckel von Donnersmarck angelegtes
Hüttenwerk in der Nähe von Beuthen. 1869
erwarb von Donnersmarck auf Anraten von
Karl Richter, der zuvor Direktor der Königs-
hütte war, diese und sanierte sie. Richter war
es auch, der dem Grafen die Fusion der beiden
Firmen und die Gründung einer AG vorschlug.
Karl Richter war von 1871 bis 1893 schließ-
lich Generaldirektor der neuen Gesellschaft.
In dieser Zeit gelang es, das Unternehmen zu
einem der bedeutendsten montanindustriellen
Konzerne in Deutschland zu entwickeln. Der
Erste Weltkrieg brachte massive Einschnitte,
da die meisten Unternehmensteile in Polen
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Zjednoczone Huty Królewska i Laura S.A nach
polnischem Recht weitergeführt. Der deutschen
Gesellschaft verblieben nur die Bergfreiheit-
grube bei Schmiedeberg i. Riesengebirge, das
Erzbergwerk Paulzeche bei Berggiesshübel und
das Braunkohlenfeld Herzog von Sagan bei
Priebus in Schlesien.
Mindestgebot / minimum bid:
700 €
Los 374
EF
Vereinigte Servais Werke AG
Trier, ohne Datum, vermutlich 1933, Hälfte
einer Aktie über 500 RM, #1802, 21 x 14,7 cm,
blau, braun, ocker,
uns bisher unbekannt.
Die Firma wurde 1902 als Vereinigte Servais
Werke AG in Ehrang im Rheinland gegründet.
1921 wurde der Sitz nach Trier verlegt. Ab
1940 firmierte die Gesellschaft dann als Servais
Werke AG. Der Sitz war fortan Witterschlick
bei Bonn. Es werden keramische Fliesen-Klin-
ker und Dachziegel hergestellt.
Mindestgebot / minimum bid:
60 €
Los 375
EF-
Vereinsbank für Pommern AG
Stolp, Juli 1924, Aktie über 20 GM, #2579, 21
x 29,7 cm, violett, türkis, lochentwertet (RB),
nur 18 Stücke lagen im Reichsbankschatz.
Die Bank wurde am 21.07.1923 gegründet. Es
bestanden Filialen in Bütow, Greifenberg, Kös-
lin, Schlawe, Stolpmünde, Rügenwalde. Die
Gesellschaft musste infolge der Entwicklung
der wirtschaftlichen Verhältnisse im Februar
1931 die Zahlungen einstellen. Im März 1931
wurde das Vergleichsverfahren eröffnet. Bei
einer Revision des Status stellte sich unter
anderem heraus, dass von dem seit 1926 in der
Bilanz mit 500.000 RM figurierenden Aktien-
kapital nur etwa 180.000 RM eingezahlt waren.
Mindestgebot / minimum bid:
120 €
Los 376
EF-
Vereinsbrauerei Döbeln AG
Döbeln, Mai 1938, Aktie über 200 RM, #295,
24,5 x 34,2 cm, ocker, schwarz, DB, Knickfalte
längs mit Einriss, sonst EF, lochentwertet (RB),
nur zehn Exemplare lagen im Reichsbank-
schatz.
Die Gesellschaft wurde 1733 gegründet und
am 15.10.1880 in die Vereinsbrauerei zu
Döbeln AG umgewandelt. Vom 03.07.1929
bis 15.03.1938 firmierte die Gesellschaft dann
als Vereinsbrauerei Döbeln und danach als
Riebeck-Vereinsbrauerei Döbeln AG. Es wur-
den ober- und untergäriger Biere, Eis, Neben-
produkte (für eigene Verwertung und Verkauf)
sowie alkoholfreie Getränke hergestellt und
vertrieben. Großaktionär war die Riebeck-
Brauerei AG in Leipzig. Der Betrieb ging
später in der KWU Döbelner Brauerei, dann
VEB Döbelner Brauerei, dann VEB Turmbräu
Leipzig, BT Döbeln, im VEB Getränkekombi-
nat Leipzig und dann im VEB Getränkewerk
Döbeln im VEB Getränkekombinat Leipzig
auf. 1990 entstand daraus die Getränkewerk
Döbeln GmbH. Diese wurde 1992 geschlossen.
Mindestgebot / minimum bid:
200 €
Los 377
EF-
Verwertung der dem Herrn Ernst von
Mandelsloh gehörigen Konzession de
dato 17. November 1902 auf Aufsuchung
und Gewinnung von Alluvial-Gold in
Deutsch-Ostafrika
Celle, 23.01.1903, Anteil-Schein über 5.000
Mark, #19, 35,4 x 25,8 cm, schwarz, beige,
goldfarben, DB, leichte Knickfalte längs, ca. 0,5
cm langer Randeinriss, sonst EF, Auflage nur
40 Stück,
OU Ernst von Mandelsloh, innen
weitere Original-Signatur von Mandelsloh.
Zu dem Vorhaben finden sich interessante
Informationen im Innenteil des Anteilscheins:
„Der Deutsch-Ostafrikanische Landesfiscus hat
Herrn Ernst von Mandelsloh in Durban (Natal)
die ausschliessliche Berechtigung erteilt, die
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Los 373
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Los 377
Deutschland vor 1948